PRESSEBRIEF, 17/Mai 2024

 

Juni/Juli-Premieren im Maxim Gorki Theater: Uraufführung von CIAO am 1/Juni +++ Uraufführung von ENDGAME 24 am 14/Juni +++ Uraufführung von DÄMONEN (BERLIN) am 28/Juni

Liebe Journalist*innen, 

die aktuelle Spielzeit neigt sich dem Ende zu und auch außerhalb des Theaterkosmos sind Abschiede ein Thema von vielschichtiger Relevanz. Am 1/Juni feiert CIAO von und mit Emre Aksızoğlu, Knut Berger, Jonas Dassler und Taner Şahintürk Uraufführung, das um Themen wie Solidarität, Patriarchat, Abschied und Neuanfang kreist. Die Schauspieler verhandeln darin die Erkenntnis, dass wir unser Leben nicht mehr so weiterleben können, wie wir es bisher taten. Doch einem Abschied kann gleichsam Hoffnung auf etwas Neues, Schönes und Beflügelndes innewohnen, denn »Ciao« heißt bekanntlich auch »Hallo«. Ciao ist das collagenhafte Ergebnis eines kollektiven Prozesses: Idee, Bühnenbild, Kostüm, Regie und jede Menge Musik werden allesamt gemeinschaftlich erarbeitet und auf der Bühne präsentiert.
 
DÄMONEN (BERLIN) ist ein Projekt, das den Stadtraum zur Bühne werden lässt. Ausgangspunkt ist die große Platane im Garten des Gorki. Fünf junge Schauspieler*innen gehen jeden Abend zwölf Kilometer durch Berlin. Zwei Kameras folgen ihnen. Plätze, Wege, Geschichten. Jeden Abend wird ein Live-Film entstehen, der ins Gorki auf eine Leinwand übertragen wird. Die Stadt erobern dabei: Tim Freudensprung, Kinan Hmeidan, Flavia Lefèvre, Meret Mundwiler und Linda Vaher. Cinematografie und Live-Kamera: Robin Nidecker und Jelin Nichele. Regie: Boris Nikitin und Sebastian Nübling. Die Uraufführung von Dämonen (Berlin) ist am 28/Juni.
 
Der Beitrag des Gorki zur Fußball-Europameisterschaft heißt ENDGAME 24 und hat Premiere am 14/Juni im Studio Я. Die Kellnerin Toni ist im Olympiastadion für die Funktionäre des Weltfußballs zuständig. Als eine Sondereinheit den gesamten UEFA-Führungszirkel festnimmt, bleibt sie als einzige Person zurück, die den Pokal übergeben könnte. Was tun? Das innere Streitgespräch für zwei Schauspieler*innen erzählt auch von den täglichen Widersprüchen in unser aller Leben und von einer jungen Frau, die sich irgendwann entschieden hat, nicht mehr mitzuspielen. Mit Aysima Ergün und Vidina Popov sowie Amateurfußballer*innen aus Berlin. Das Gorki konnte Juri Sternburg als Autor für die Produktion gewinnen. Seine Serie Asbest ist die erfolgreichste Serie der ARD Mediathek und Die Zweiflers, deren Ko-Autor er ist, gewann gerade auf dem internationalen Serienfestival von Cannes drei Preise.
 
Am 21/Juni ergründet die israelische Dramatikerin Maya Arad Yasur nun auch in Berlin WIE MAN NACH EINEM MASSAKER MENSCHLICH BLEIBT IN 17 SCHRITTEN. Maya Arad Yasur, schrieb den Text, auf dem die Performance basiert, unmittelbar nach dem Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober 2023. Gerade wenn sie Schmerz und Wut zu überwältigen drohen, sind Israelis und Palästinenser*innen darauf angewiesen, humanistisch zu bleiben, aber wie kann das gelingen? Die Kernfrage des Stücks wird in einem Nachgespräch mit Jouanna Hassoun, Sapir Heller und Sasha Marianna Salzmann aufgegriffen werden.
 
Die jährliche QUEER WEEK findet vom 20–23/Juni mit Musik, Lesung, Film, Performance und einer Ausstellung statt und kreist um die Frage, wie queere Menschen in Zeiten leben können, in denen sich Homophobie und Kriegslust ausbreiten. Mit dabei sind u.a. Bliadski Circus Queelective, FAYIM, Sherryaeri, Simon(e) Jaikiriuma Paetau und Ozan Zakariya Keskinkılıç

Seit 1947 kommen jeden Juli zehntausende Theaterbegeisterte aus aller Welt zum Festival nach Avignon. Dieses Mal werden dort gleich zwei Gorki-Koproduktionen zu sehen sein. Vom 4–10/Juli wird LOS DÍAS AFUERA / THE DAYS OUT THERE der argentinischen Autorin und Regisseurin Lola Arias aufgeführt. Das Stück zeigt eine Gruppe von Frauen und Transgenderpersonen, die sich an ihre Zeit in argentinischen Gefängnissen erinnern. Vom 9–11/Juli zeigt die polnische Autorin und Regisseurin Marta Górnicka in Avignon MOTHERS – A SONG FOR WARTIME mit einem Chor geflüchteter Frauen aus der Ukraine und Belarus. Im September, zu Beginn der nächsten Spielzeit, werden beide Stücke auch bei uns in Berlin zu sehen sein. 
 
Im Folgenden finden Sie eine Vorschau der erwähnten Highlights im Juni und Juli. Wir freuen uns auf Sie!
 
 
Beste Grüße
 
Elisa Thorwarth (Referentin Kommunikation und Presse)
Alexander Ostojski (Referent Kommunikation und Presse)
Nino Medas (Pressesprecher und Leitung Kommunikation)
 
Presse 
Maxim Gorki Theater Berlin
Am Festungsgraben 2
10117 Berlin
Tel. 030 - 20221 355 / 392
presse@gorki.de
www.gorki.de  
 
 
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Highlights im Juni/Juli: 
 
Uraufführung 
CIAO 
1/Juni, 19:30, Bühne 
 
Von und mit Emre Aksızoğlu, Knut Berger, Jonas Dassler & Taner Şahintürk 
 
Dramaturgie Valerie Göhring Bühne Paul Bauer Künstlerische Mitarbeit Maryam Zaree Musikalische Mitarbeit Julian Knoth 
 
Emre.
Jonas.
Taner.
Knut.
Band.
Laut.
Wütend.
Männer.
Abschaffen.
Kampf.
Freundschaft.
Liebe.
Scheitern.
Schwäche.
Waffe.
Ehrlich.
Fake.
Depression.
Allein.
Halt.
Abschied.
Tod.
Neues.
Ciao.
 
Weitere Vorstellungen:
22/Juni, 18:00, Bühne 
3/Juli, 19:30, Bühne 
11/Juli, 19:30, Bühne 

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Uraufführung 
ENDGAME 24
14/Juni, 19:00, Studio Я
 
Von Juri Sternburg Regie Marco Damghani Dramaturgie Simon Meienreis Bühne Hugo Gretler Kostüme Ragna Fiona Rabea Hemmersbach 
 
Mit Aysima Ergün & Vidina Popov 

Berlin, 14. Juli auf der Ehrentribüne des Olympiastadions: Es ist der Tag des Endspiels der Europameisterschaft 2024. Die Kellnerin Toni ist persönlich für die Funktionäre des Weltfußballs zuständig. Mit Abscheu erlebt sie das Theater, welches die korrupte Fußball-Elite um sich selbst und ein Spiel veranstaltet, das sich durch Kommerz pervertiert hat. Doch als eine Sondereinheit der Europol die Ehrentribüne stürmt und beginnt, den gesamten Führungszirkel festzunehmen, bleibt nur eine einzige Person zurück, die den Pokal übergeben könnte: Toni. Die Augen der Welt werden in Kürze auf sie gerichtet sein, hunderte Fernsehstationen auf fünf Kontinenten ihre Worte übertragen. Was also tun? Weg laufen? Zur Revolution aufrufen? Das System durch eine flammende Rede vielleicht sogar in seinen Grundfesten erschüttern? Wenigstens jemanden beleidigen?
In filmischen und erzählerischen Rückblenden erfahren wir, wieso die Sportverletzung von Tonis Bruder Schuld daran ist, dass sie nach Marseille geflüchtet ist, dass man sein Herz öffnen muss, wenn man den Champagner kalt stellen will und, dass dies ganz bestimmt keine Geschichte ist, die man nur versteht, wenn man den Fußball liebt. 

Endgame 24 erzählt unter Mitwirkung von Berliner Amateurfußballer*innen viel mehr von der Leidenschaft für den Wahnsinn auf den Rängen und der Wut auf die Entscheider hinter den Kulissen, von den alltäglichen Widersprüchen in unser aller Leben und vor allem von einer jungen Frau, die sich irgendwann entschieden hat, nicht mehr mitzuspielen.
 
Das Projekt wird von der Stiftung Fußball & Kultur EURO 2024 sowie der Deutschen Bundesregierung gefördert und ist ein offizieller Beitrag zum Kunst- und Kulturprogramm zur UEFA EURO 2024TM.
 
Weitere Vorstellungen: 
23/Juni, 20:30, Studio Я 
28/Juni, 20:30, Studio Я 
30/Juni, 20:30, Studio Я 
 
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Festival
QUEER WEEK
20-23/Juni, Studio Я & Kiosk 
 
Mit Malab Alneel, Babcia, Bad Puppy, Krysia Bednarek, Bliadski Circus Queelective, Ivo Dreger, Yeşim Duman, Anna Ehrenstein, etaïnn zwer, FAYIM, Jeyan Kader Gülşen, Barbara Hammer, P. A. Hülsenbeck, Olivia Jack, Käthe Johanning, Alice Z Jones, Zekiye Kaçak, Ozan Zakariya Keskinkılıç, Kiju Klejzik, Erden Kosova, Dominika Mądry, Alexandra Malatskovskaya, Mehmet, MINQ, Magda Mosiewicz, Mustafa, Angel Maxine Opoku, Simon(e) Jaikiriuma Paetau, Sunny Pfalzer, Antonina Romanova, Roza Sarkisian, Colin Self, Firas Shehadeh, Sherryaeri, Xenia Taniko, Va-Bene Elikem Fiatsi (crazinisT artisT), Vrona (Arek Koziński), Yusuf und anderen
 
Jüngste Entwicklungen zeigen, dass einmal Gewonnenes jederzeit wieder genommen werden kann und dass das Erstarken der Rechten und aktuelle Krisen auch und im Besonderen die Lebensrealitäten von queeren Menschen betreffen. So präsentiert sich die Queer Week 2024 mit künstlerischen Perspektiven zwischen Performance, Ausstellung, Musik, Lesung und Film. Das Programm thematisiert den Verlust und die Trauer von queeren Körpern, beleuchtet kritische Kunst in Zeiten von Krieg und staatlicher Kontrolle, zeigt den gesellschaftlichen und familiären Druck sowie innere Konflikte auf und erkundet gleichzeitig die Möglichkeiten des Zusammenhalts innerhalb der queeren Gemeinschaft.
 
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Performance + Gespräch
WIE MAN NACH EINEM MASSAKER HUMANISTISCH BLEIBT IN 17 SCHRITTEN
21/Juni, 17:00, Bühne 
 
Text Maya Arad Yasur Regie Sapir Heller
 
Übersetzung Matthias Naumann Gespräch mit Maya Arad Yasur, Jouanna Hassoun, Sapir Heller & Sasha Marianna Salzmann
 
»Vergiss nicht: Auch auf der anderen Seite der Grenze gibt es Mütter.« Die israelische Dramatikerin Maya Arad Yasur schrieb diesen Text unmittelbar nach dem Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober 2023. Sie stellt die Frage, wie danach humanistisch bleiben? Gerade wenn sie Schmerz und Wut zu überwältigen drohen, sind Israelis und Palästinenser*innen, Palästinenser*innen und Israelis darauf angewiesen. Die Frage des Stücks wird in einem Nachgespräch aufgegriffen werden. Sie geht uns alle an.
 
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Talk
MELY KIYAK HAT KUNST | 5 
MIT WITZ UND WAHRHEIT 

22/Juni, 21:00, Bühne 

Mely Kiyak im Gespräch mit Jan Böhmermann 

Unter Deutschlands Satirekünstlern ist Jan Böhmermann derjenige, der die Welt am ernstesten nimmt. Darum geht es nämlich bei professioneller Volks- und Staatsverjuxung: Die Wahrheit noch unter dem geilsten Gag grell glühen zu lassen. Jan und Mely verbindet ihr sakrales Verhältnis zum Witz. Wenn die Verhältnisse zerrüttet sind, gilt: Lacht kaputt, was euch kaputt macht!

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Uraufführung 
DÄMONEN (BERLIN)
28/Juni, 20:30, Bühne

Von Boris Nikitin & Sebastian Nübling 
 
Bühne Dominic Huber Musik Matthias Meppelink Dramaturgie Endre Malcolm Holéczy Kostüme Ursula Leuenberger Live-Kamera Robin Nidecker & Jelin Nichele Video Jesse Jonas Kracht 
 
Mit Tim Freudensprung, Kinan Hmeidan, Flavia Lefèvre, Meret Mundwiler & Linda Vaher 
 
Berlin, Sommer 2024. Eine Gruppe von Schauspieler*innen geht durch die Nacht. Eine Kamera folgt ihnen. Sie durchstreifen den Stadtraum. Ausgangspunkt: das Gorki. Die alte Platane im Garten. Plätze. Wege. Geschichten. Was wissen wir über die Geschichte der Orte? Mit welchen Geschichten gehen die Spieler*innen durch die Stadt? Geschichten und Gedanken treffen auf die Geschichten einer Stadt. Eine Suche nach Spuren des Eigenen im Vergangenen und danach, für wen und von wem diese Plätze, Straßen, Gebäude und Räume eigentlich geschaffen wurden. Das ist eure Stadt. Das ist unsere Stadt. Aber weiß das die Stadt?

Hausregisseur Sebastian Nübling und Regisseur Boris Nikitin knüpfen mit Dämonen (Berlin) an ihre erste gemeinsame Arbeit am Theater Basel an. Jeden Abend wird ein Live-Film entstehen, der auf eine Leinwand ins Gorki übertragen wird.

Weitere Vorstellungen:
30/Juni, 20:30, Bühne
2/Juli, 20:30, Bühne 
5/Juli, 20:30, Bühne