Pressemitteilung, 10/Juli 2025

Ausblick: Der 7. Berliner Herbstsalon am Maxim Gorki Theater beginnt am 2/Oktober 2025 unter dem Titel ЯE:IMAGINE: THE RED HOUSE mit Werken von über 100 Künstler*innen und Uraufführungen von Ersan Mondtag, Lola Arias, Hakan Savaş Mican, Adania Shibli und Oliver Frljić.

Laufzeit: 2/Oktober bis 30/November 2025 Eröffnung: 2/Oktober, 17:00, Theatervorplatz
Save the Date: Pressekonferenz und Ausstellungspreview 
30/September 2025
, 11:00, Maxim Gorki Theater
(eine Einladung zur Akkreditierung folgt im September)

Der 7. Berliner Herbstsalon startet am 2/Oktober 2025 unter dem Titel ЯE:IMAGINE: THE RED HOUSE – INVENTORIES/INTERVENTIONS/INVENTIONS. Es ist der letzte Herbstsalon von Shermin Langhoff am Maxim Gorki Theater, die das Biennale-Format 2013 ins Leben rief und auch die diesjährige Ausgabe kuratiert.

Zur Eröffnung ihrer letzten Spielzeit 2025/26 als Intendantin des Gorki mit dem Berliner Herbstsalon sind langjährige Weggefährt*innen sowie neue Künstler*innen dazu eingeladen, mit alten und neuen Werken, die kritischen Kunstpraxen, die Kämpfe und Widerstände, die in dieser Zeit verhandelt wurden, im Angesicht der Gegenwart zu reflektieren, neu einzuordnen und für die Zukunft zu (re-)imaginieren. Der Herbstsalon startet mit der Eröffnung der Ausstellung im gesamten Gorki, im Palais am Festungsgraben, dem Gorki-Kiosk und im Außenraum sowie auf der Gorki-Bühne mit der Uraufführung von Ersan Mondtags Theaterproduktion DAS ROTE HAUS, die sich der Berliner Stresemannstraße 30 und den Erzählungen und Geschichten ihrer Bewohnerinnen widmet. Hier befand sich einst das Wohnheim der Firma Telefunken für Frauen, die in den 1960er- und 70er-Jahren aus der Türkei kamen, um in Berlin ein neues Leben zu beginnen. Eine dokumentarische Ausstellung und eine Reihe von Rahmenveranstaltungen ergänzen den Theaterabend.

Ausgewählte Arbeiten aus den vergangenen sechs Herbstsalon-Editionen werden in der 7. Ausgabe in neue Zusammenhänge gestellt und um neue Exponate ergänzt. Werke von u.a. Nevin Aladağ, Cana Bilir-Meier, Danica Dakić, Zehra Doğan, Daniel Knorr, Hiwa K, Delaine Le Bas, Emine Sevgi Özdamar, Ülkü Süngün, Nasan Tur, Serpil Yeter und Želimir Žilnik sowie Uraufführungen von Lola Arias, Ersan Mondtag, Hakan Savaş Mican, Adania Shibli und Oliver Frljić und viele weitere Performances von u.a. Nazanin Noori laden ein, Geschichte persönlich zu nehmen und unser Hier und Jetzt zu reflektieren. Im Programm werden auch einige Werke von Künstler*innen gezeigt, u.a. Astghik Melkonyan und Atom Egoyan, die bereits im Programm von 100 + 10 zu sehen waren, das im Frühjahr im Gorki den Prolog des 7. Herbstsalons ЯE:IMAGINE bildete. Insgesamt werden allein in der Ausstellung mehr als 100 Arbeiten von rund 60 Künstler*innen gezeigt. 
Weiterhin sind ausgewählte Stücke aus dem Repertoire des Gorki zu sehen – darunter Produktionen von langjährigen künstlerischen Weggefährt*innen wie u.a. Nurkan Erpulat, Marta Górnicka und Yael Ronen ebenso wie Arbeiten neuer Künstler*innen der vergangenen Jahre wie Lena Brasch, Murat Dikenci und Roza Sarkisian.

Shermin Langhoff, Intendantin des Maxim Gorki Theater: »Heute wird uns die Vergangenheit als die Zukunft angeboten. Überall werden wieder Mauern errichtet. Immer weniger bestimmen über das Leben von immer mehr Menschen. Auch in den Demokratien wird wieder nach starken Männern gerufen. Dagegen arbeitet das Gorki Theater. In den vergangenen zwölf Jahren haben wir niemals aufgehört, nahe und ferne Vergangenheiten aufzusuchen, um neue Wege auszukundschaften ins wirklich Unbekannte und Neue: in die Zukunft. Darum geht es bei ЯE:IMAGINE. Das Theater, die Künste überhaupt, sind Orte, an denen wir nicht nur denken und träumen können, sondern wir probieren dort auch Haltungen aus, die uns mobilisieren, denn wir wissen, ›dass das weiche Wasser in Bewegung mit der Zeit den mächtigen Stein besiegt.‹«

Das vollständige Programm des 7. Herbstsalons wird Anfang September veröffentlicht, der Vorverkauf für die Bühnenproduktionen startet am 16/Juli 2025 unter www.gorki.de.

Beteiligte Künstler*innen
Eine Ausstellung mit Werken von Nevin Aladağ, Züli Aladağ, bankleer, Mehtap Baydu, Cana Bilir-Meier, Zühal Bilir-Meier, Luchezar Boyadjiev, Timur Çelik, Danica Dakić, Silvina Der Meguerditchian, Nihan Devecioğlu, Zehra Doğan, Can Dündar, Ahu Dural, Atom Egoyan, Semra Ertan, Harun Farocki, Marta Górnicka, Manaf Halbouni, IMAGINARY COLLECTIVE (initiated by Danica Dakić, Ina Weise, Lea Wittich, Arijit Bhattacharyya), Alfredo Jaar, Hiwa K, Gülsün Karamustafa, Miro Kaygalak, Piruza Khalapyan, Daniel Knorr, Davit Kochunts, Omer Krieger, Damian Le Bas, Damian James Le Bas, Delaine Le Bas, Jazgul Madazimova, Maria Paula Maldonado, Khoren Matevosyan, Astghik Melkonyan, Hakan Savaş Mican, Karen Mirzoyan, Ersan Mondtag, Lousineh Navasartian, Emine Sevgi Özdamar, Sasapin Siriwanij, Ülkü Süngün, Filiz Taşkın, Hale Tenger, Nasan Tur, Melek Turgan, Serpil Yeter, Zentrum für Politische Schönheit, Želimir Žilnik sowie Theater und Performances von Ersan Mondtag, Lola Arias, Hakan Savaş Mican, Adania Shibli, Oliver Frljić und vielen weiteren.

Der 7. Berliner Herbstsalon wird gefördert aus Mitteln des Landes Berlin, Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Über den Berliner Herbstsalon
Hundert Jahre nach dem ersten und letzten »Deutschen Herbstsalon« Herwarth Waldens im Jahr 1913, eröffnete Shermin Langhoff 2013 mit dem ersten Berliner Herbstsalon ihre Intendanz am Maxim Gorki Theater. Der Berliner Herbstsalon, kuratiert von Langhoff in Kollaboration mit weiteren Co-Kurator*innen, wie zuletzt Vigen Galstyan, Erden Kosova und Ong Ken Seng, verbindet bildende und darstellende Künste im Format einer interdisziplinären Biennale. Er durchleuchtet hegemoniale Konstruktionen von Identität, Einheit, Herkunft und Nation und setzt dagegen eine Geschichtserzählung der Vielen und den bereichernden Widerstreit der Perspektiven. Unter einer gesellschaftspolitisch relevanten Fragestellung kommen internationale und Berliner Künstler*innen verschiedener Herkünfte zusammen, um in der fragmentierten Mitte der Stadt die Brüche und Kontinuitäten von Historie und Gegenwart zu befragen.
Seit der ersten Ausgabe 2013 folgten in den Jahren 2015 bis 2023 fünf weitere Ausgaben des Herbstsalons mit bis zu 22.000 Besucher*innen pro Festivalausgabe und insgesamt mehr als 1.000 beteiligten Künstler*innen, die allesamt dazu einluden »Geschichte persönlich zu nehmen.«

Pressekontakt
Maxim Gorki Theater
Hendrik von Boxberg (Pressesprecher 7. Berliner Herbstsalon)
Elisa Thorwarth (Pressereferentin Gorki)
Nino Medas (Pressesprecher und Leitung Kommunikation Gorki)
 
Presse 
Maxim Gorki Theater Berlin
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