Seit 2013 ist Shermin Langhoff Intendantin des Maxim Gorki Theaters Berlin. Das Gorki wurde seitdem zwei Mal von Kritiker*innen zum Theater des Jahres im deutschsprachigen Raum gewählt und gehört zu den ersten Preisträgern des Theaterpreis des Bundes. Zahlreiche Gorki-Produktionen wurden national und international ausgezeichnet.
Zuvor gründete Langhoff 2008 im Berliner Stadtteil Kreuzberg das Ballhaus Naunynstraße als Theater, das Sie bis 2012 als Intendantin geleitet hat und etablierte mit ihrer Arbeit den Begriff des postmigrantischen Theaters. Das Ballhaus Naunynstrasse wurde in dieser Zeit einmal zum Off-Theater des Jahres gewählt.
Für ihre Arbeit und Ihr Engagement wurde Shermin Langhoff vielfach ausgezeichnet. So erhielt sie 2011 den europäischen Kulturpreis Kairos für ihr Engagement als kulturelle Mentorin und im selben Jahr den Preis der Helga und Edzard Reuter-Stiftung für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Völkerverständigung. Vom Land Berlin erhielt sie 2012 den Moses-Mendelssohn-Preis. 2014 wurde ihr die Theodor Heuss Medaille verliehen. 2017 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz.
Mit Eröffnung ihrer Intendanz am Maxim Gorki Theater initiierte Langhoff 2013 – inspiriert von Herwarth Waldens erstem und letzten »Deutschen Herbstsalon« 1913 – erstmals den Berliner Herbstsalon als interdisziplinäre Biennale, die Bildende und Darstellende Künste verbindet. In den sechs Herbstsalon-Ausgaben in den Jahren 2013 bis 2025 widmete sich Langhoff aus je unterschiedlicher Perspektive der Durchleuchtung hegemonialer Konstruktionen von Identität, Einheit, Herkunft und Nation, sowie einer Geschichtsschreibung der Vielen. Mit dem 7. Berliner Herbstsalon leitet Shermin Langhoff ihre letzte Spielzeit am Gorki ein.
© Esra Rotthoff