Ausgehend von Emine Sevgi Özdamars Die Brücke vom Goldenen Horn (1998) widmet sich diese Literaturreihe einer Gedächtnisspur, die ins Frauenwohnheim der Firma Telefunken in der Stresemannstraße führt. Zwischen 1963 und 1969 kreuzten sich dort die Lebenswege von fast 200 jungen Frauen hauptsächlich aus der Türkei. Eine Retrospektive, eine Vergegenwärtigung, eine Verbeugung vor dem Einzug in die Sprache jener, die für Fabriken gerufen waren. Eingedenk der vielfältigen Stimmen, sozialen Schichten, Sehnsüchte, politischen Dringlichkeiten und Nöte der Bewohner*innen dieses Wohnheims feiert diese Reihe eine entstandene literarische Sprache, die subversiv und selbstermächtigend ist. Die literarisch erfassten Erfahrungen von migrantisierten Arbeitenden und politisch Verfolgten von den 1960er Jahren bis in die Gegenwart soll vor diesem Hintergrund neu in den Fokus rücken. Im Zuge der Veranstaltungen kommt es zu intergenerativen Begegnungen, es sprechen Abwesende durch Anwesende, Autor*innen begegnen sich mit ihren Versen und Erzählungen.
Im Rahmen des 7. Berliner Herbstsalon ЯE:IMAGINE: THE RED HOUSE