Dr. Saliha Scheinhardt kam 1967 im Alter von 17 Jahren in die Bundesrepublik Deutschland, um in einer Textilfabrik zu arbeiten. Während dieser Zeit entdeckte sie ihre Berufung im Text. Durch eine Sonderbegabtenprüfung erlangte sie die Hochschulreife auf dem zweiten Bildungsweg und absolvierte ab 1971 ein Lehramtsstudium an der Pädagogischen Hochschule Göttingen. Von 1975 bis 1978 war sie als Hauptschullehrerin tätig. Anschließend, von 1978 bis 1981, absolvierte sie ein Pädagogikstudium und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin an einem Forschungsprojekt der Pädagogischen Hochschule Neuss über türkische Arbeiterfamilien mit. 1985 promovierte Frau Scheinhardt schließlich mit einer Arbeit zum Thema »Islam in der Diaspora«. Neben ihrer Forschungstätigkeit lehrte sie an verschiedenen Universitäten u.a. in den USA, Deutschland und Frankreich. Ihr Werk umfasst mehr als 13 Romane und andere Textformate, für die sie auch mehrere Auszeichnungen erhielt. 1985 erhielt sie den hochdotierten Literaturpreis der Stadt Offenbach für ihre erste Trilogie über Frauen und wurde Stadtschreiberin in Offenbach. 1993 wurde ihr der Alfred-Müller-Felsenburg-Preis für aufrechte Literatur verliehen. Ihr Buch Frauen, die sterben, ohne gelebt zu haben bildete die Grundlage für den viel beachteten und prämierten Film Abschied vom falschen Paradies (Sahte Cennete Veda) von Tevfik Başer. Heute lebt sie in der Türkei.