»Die Gemeinschaft der europäischen Völker zerbrach, als – und weil – sie den Ausschluss und die Verfolgung seines schwächsten Mitglieds zuließ.« Hannah Arendt
In einer Gegenwart, in der Europa droht in Neofaschismen abzudriften, beansprucht eine Gruppe von Schauspieler*innen eine Roma Armee zu Selbstverteidigungszwecken. Eine schnelle Eingreiftruppe zum Kampf gegen strukturelle Diskriminierung, Rassismus und Antiziganismus, aber auch als Emanzipation aus einer internalisierten Opferrolle. Die Schauspieler*innen sind Romnija, Rom und Romani Traveller aus Österreich, Serbien, Deutschland, dem Kosovo, Rumänien, England und Schweden, sie sind auch israelischdeutsch- türkisch-Berliner Gadjé – sprich die Roma Armee ist übernational, divers, feministisch, queer. Initiiert von den Schwestern Simonida und Sandra Selimović tritt sie als kollektive Selbstermächtigung im Gorki in künstlerische Aktion mit Hausregisseurin Yael Ronen: Im gemeinsamen Rechercheprozess werden persönlich gefasste Erfahrungen, historische Kontaminationen und aktuelle Vorfälle erkundet, woraus ein Theaterstück entwickelt wird. Zusammen mit den bildenden Künstler*innen Delaine und Damian Le Bas aus England entwerfen sie eine Vision für ein Safe European Home in Gypsyland Europa, wie die Le Bas’ es nennen.
Gefördert von der Kulturstiftung des Bundes
Das Gastspiel Roma Armee des Maxim Gorki Theater wird vom European Roma Institute for Arts and Culture (ERIAC) organisiert und findet im Nationaltheater in Bukarest statt.Das Projekt wird ermöglicht durch die Unterstützung des Public Health Program of the Open Society Foundations sowie dem Goethe-Institut Rumänien.
The guest performance of the “Roma Armee” (produced by the Maxim Gorki Theatre) is organized by the European Roma Institute for Arts and Culture (ERIAC) and hosted at the National Theatre in Bucharest.
The project is made possible thanks to the support of the Public Health Program of the Open Society Foundations and the Goethe Institute in Romania.
Uraufführung: 14/September 2017
Foto: Esra Rotthoff | Bühnenfotos: Ute Langkafel