Riah Knight (geb. 1996) ist eine in Berlin lebende romni-britische Künstlerin, deren interdisziplinäre Praxis Schauspiel, Musik, Schreiben und Dramaturgie umfasst. Verwurzelt im Feminismus und Themen sozialer Gerechtigkeit, dekonstruiert ihre Theaterarbeit hegemoniale Wissenssysteme und rückt den weiblichen Blick in den Mittelpunkt. Ihr neuestes Musikalbum Wicked Laughter erkundet die dunklen Seiten der Weiblichkeit – verwoben mit Traditionen des R&B, Folk, Trip-Hop und Performance-Poesie schafft es eine Klanglandschaft für die politische Neuinterpretation weiblicher Aggression und Begierde.
Ihr Theaterdebüt gab sie in der gefeierten Produktion ROMA ARMEE (2017) am Maxim Gorki Theater unter der Regie von Yael Ronen, für die sie auch die Musik mitkomponierte. Die Produktion wurde für den FAUST-Preis nominiert. Knight arbeitete fortan regelmäßig in Ronens Ensemble-Produktionen am Maxim-Gorki-Theater und steuerte sowohl Texte wie auch Musik bei. Sie spielte in YES BUT NO (2018), REWITCHING EUROPE (2019) und dem »Fast-Musical« SLIPPERY SLOPE (2021), an dem sie ebenfalls als Co-Autorin mitwirkte. Das Stück wurde 2022 zum Berliner Theatertreffen eingeladen, und im selben Jahr wurde Knight von Theater Heute als eine der besten Nachwuchsdarstellerinnen des Jahres nominiert. Sie war Mitglied des POLITICAL VOICE INSTITUTE von Marta Górnicka und trat bei verschiedenen Festivals und Aufführungen im Studio Я auf. Ihre jüngste Gorki-Produktion ist CARMEN (2025) unter der Regie von Christian Wiese, in der sie die Rolle der Micaela spielte und gleichzeitig als Autorin und Dramaturgin mitwirkt.
Knight ist eine der künstlerischen Leiterinnen von Glossy Pain, einem Kollektiv, das sich mit Lust jenseits unterdrückender Strukturen auseinandersetzt und dabei gesellschaftliche Normen in Bezug auf gender, race und Sexualität kritisch hinterfragt. Mit ihnen kreierte sie BANG! (TD, 2021), SEYMOUR (TD, 2022), WOYZECK (Theater an der Ruhr, 2023) und LIE WITH ME (TD, 2023), eine Solo-Show, die beim Edinburgh Fringe Festival 2024 mit vier Sternen ausgezeichnet wurde. In der Spielzeit 2025/26 ist sie am Thalia Theater in Isabelle Redferns PORNEIA zu sehen, wofür sie gleichzeitig auch die Musik komponierte.
Foto: Esra Rotthoff