Pressebrief, 7/Dezember 2023

 

Maxim Gorki Theater im Januar: STUDIO Я unter neuer Leitung von Murat Dikenci +++ Premiere von DIE OPTIMISTINNEN nach dem Roman von Gün Tank unter Regie von Emel Aydoğdu am 18/Januar +++ Auftakt der Reihe FЯEMDE POESIE? mit YAHYA HASSAN von Yahya Hassan am 24/Januar +++ STUDIO Я REOPENING am 13/Januar mit Göksu Kunaks Performance PETROL und Konzert von ISTANBUL GHETTO CLUB +++ Marta Górnickas MOTHERS – A SONG FOR WARTIME zurück am Gorki 
 
Liebe Journalist*innen,
 
der Jahresstart am Gorki steht ganz im Zeichen des REOPENINGs des Studio Я unter der neuen Leitung von Murat Dikenci. Die Übergänge von Diskurs zu Disko, von Pop zu Politik halten Dikenci und Team fließend. Kein Ansatz ist ausgeschlossen, solange es darum geht, die herrschenden Zustände in Frage zu stellen und zu verändern.
 
Mit DIE OPTIMISTINNEN in der Regie von Emel Aydoğdu feiern wir am Donnerstag, den 18/Januar die erste Premiere im neuen alten Studio Я. Das Stück basiert auf Gün Tanks gleichnamigen Buch, dessen Untertitel »Roman unserer Mütter« lautet. Wir sind im »Streikjahr 1973«, in dem vor allem migrierte Frauen überall in der BRD für bessere Lebens- und Arbeitsbedingung kämpfen. Gün Tank erzählt rund um die Protagonistin Nour von einem Wendepunkt der »Gastarbeit«: Emel Aydoğdus Inszenierung setzt diesen Optimistinnen ein spielerisches, dokumentarisches und musikalisches Denkmal.
 
In der neuen Reihe FЯEMDE POESIE? werden lyrische Werke von Autor*innen auf die Bühne gebracht, die auf ihre je eigene Art vom Fremdsein erzählen. Eröffnet wird sie am 24/Januar mit YAHYA HASSAN von Yahya Hassan. Dieser wurde 1995 als Kind palästinensischer Geflüchteter im dänischen Aarhus geboren. Er wurde zu Dänemarks erfolgreichstem Lyriker und verstarb im Jahr 2020 im Alter von nur 24 Jahren. »Gedichte« heißt der bei Ullstein erschienene Band mit Übersetzungen seiner Verse. Die Reihe FЯEMDE POESIE? wird in dieser Spielzeit zwei weitere Inszenierungen premieren. Lena Brasch wird FREMD von Michel Friedman mit Vidina Popov und Sebastian Nübling TO BE IN A TIME OF WAR von Etel Adnan mit Kenda Hmeidan inszenieren.
  
Im Rahmen des feierlichen Studio Я REOPENINGs am 13/Januar zeigt Göksu Kunak die Performance PETROL. Kunak untersucht darin die wirtschaftlichen und soziokulturellen Auswirkungen der Öl-Politik in der Türkei der 1980er- und 1990er-Jahre. Ausgangspunkt für diese Arbeit ist das gleichnamige Liebeslied an das Erdöl der berühmten Sängerin Ajda Pekkan, die damit 1980 die Türkei beim Eurovision Song Contest vertrat. Im Anschluss kombiniert das Künstlerkollektiv Istanbul Ghetto Club die Sounds von modularen Synthesizern mit traditionell-anatolischen Instrumenten zu einem Konzert. Das Ergebnis nennen sie »Anatolian Acid«, ein genreübergreifender Sound, der in der weithin anerkannten Berliner Underground- und Avantgarde-Szene entstand: eine polyphone Polit-Performance. Schauen Sie vorbei und feiern Sie mit uns REOPENING bei Musik, Performance und Tanz!
 
Im weiteren Verlauf der Spielzeit stehen im Studio Я noch viele weitere spannende Partys, Inszenierungen und Projekte auf dem Programm, wie I’M A GIRL YOU CAN HOLD IRL von Zelal Yeşilyurt und viele mehr.
 
Neben dem Studio Я wird im Januar natürlich auch die große Bühne bespielt. Als besonderes Highlight ist dabei Marta Górnickas MOTHERS – A SONG FOR WARTIME zu erwähnen. Das Stück feierte kürzlich bei uns seine vielbeachtete Berlin-Premiere und ist am 10/11/Januar erneut im Gorki zu sehen. Ein Chor aus 21 ukrainischen, polnischen und belarussischen Frauen aller Altersstufen erhebt darin seine Stimme gegen sexualisierte Gewalt und Krieg. 
 
Also, auf ein baldiges Wiedersehen in 2024 im Gorki!
 
 
Beste Grüße
 
Elisa Thorwarth (Referentin Kommunikation und Presse)
Alexander Ostojski (Referent Kommunikation und Presse)
Nino Medas (Pressesprecher und Leitung Kommunikation)
 
Presse 
Maxim Gorki Theater Berlin
Am Festungsgraben 2
10117 Berlin
Tel. 030 - 20221 355 / 392
presse@gorki.de
www.gorki.de  
 
 
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Highlights im Januar: 
  
WE Я BACK
Performance + Konzert
STUDIO Я REOPENING 
13/Januar, 20:30, Studio Я
 
Performance Petrol von Göksu Kunak Konzert von Istanbul Ghetto Club
 
WE Я BACK! Studio Я ist ein junger postmigrantischer Knotenpunkt für Kunstschaffende aus allen Disziplinen – ‘cause WE Я THE FUTUЯE! Das Studio Я lässt die Grenzen zwischen Theater, Poesie, Performance, Diskurs und Party verschwimmen und lädt zum Reopening ein:
 
Göksu Kunak hat eigens für die Eröffnung die Performance PETROL entwickelt und untersucht damit die wirtschaftlichen und soziokulturellen Auswirkungen der Öl-Politik in der Türkei der 1980er und 1990er Jahre. Eine Popsängerin verhört und wird gleichzeitig verhört. Ausgangspunkt für diese Arbeit nämlich ist das gleichnamige Liebeslied an das Erdöl der berühmten Sängerin Ajda Pekkan, die damit 1980 die Türkei beim Eurovision Song Contest vertrat. Der ehemalige türkische Ministerpräsident (1983-1989) und Staatspräsident (1989-1993) Turgut Özal – eine prominente Figur während des Golfkriegs – und seine Frau Semra Özal finden neben Pop- und arabesken Musikvideos Einzug in Kunaks Auseinandersetzung. Im Anschluss kombinieren Istanbul Ghetto Club die Sounds von modularen Synthesizern mit traditionell-anatolischen Instrumenten zu einem Konzert.
 
Party
AFTERSHOW-PARTY
13/Januar, 22:00, Studio Я
 
DJ-Sets von Maque Pereyra & Helina
  
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Uraufführung
DIE OPTIMISTINNEN
18/Januar, 20:30, Studio Я
 
Von Gün Tank Regie Emel Aydoğdu Ausstattung Eva Lochner Musik & Live-Musik Ceren Bozkurt Dramaturgie Simon Meienreis Medienkunst Natascha Zander
 
Mit Yanina Cerón, Aysima Ergün & Sema Poyraz
 
Oberpfalz, Anfang der 1970er-Jahre: Die 22-jährige Nour kommt aus Istanbul, um in einer Porzellanfabrik zu arbeiten. Die Arbeitsbedingungen und Zustände im Wohnheim sind schlecht, sie und ihre zu Freundinnen gewordenen Kolleginnen aus halb Europa organisieren sich. Gün Tanks Roman erzählt vom »Streikjahr 1973« zwischen Bayern, Nordrhein-Westfalen und Berlin, in dem unter dem Ruf »Eine Mark mehr« migrantische Frauen für ihre Rechte eintraten. Dabei kämpften sie nicht nur gegen Rassismus und Unterbezahlung, sondern auch um die Solidarität ihrer Kolleg*innen.
 
Weitere Vorstellung:
19/Januar, 19:30, Studio Я
 
 
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Eröffnung der Reihe FЯEMDE POESIE?
Performance
YAHYA HASSAN
24/Januar, 19:00, Studio Я
 
Von Yahya Hassan Regie & Dramaturgie Murat Dikenci Szenografie Florence Schreiber Kostüme Marilena Büld Sound Lukas Grundmann Video David Uzochukwu Kamera Emrah Çelik 
 
Stimme Hassan Akkouch Schauspieler (Video) Faris Saleh & Mürtüz Yolcu Mit Bi Vro Alain Serge Irie & Edi Kastrati
 
In der immersiv-multimedialen Performance der Gedichte von Yahya Hassan tauchen wir ein in dessen schonungslose Abrechnung mit seiner Lebenswelt als staatenloser Palästinenser mit dänischem Pass. Seine lyrische Sprache als Poet ist wütend, radikal und dabei ebenso voller Gewalt wie auch auf der Suche nach Zärtlichkeit. Der kontrovers diskutierte Gedichtband von Yahya Hassan, der nur 24 Jahre alt wurde, gilt mit über 120.000 verkauften Exemplaren als das erfolgreichste Erstlingswerk Dänemarks.
 
Yahya Hassan ist eine Übernahme aus den Universen/Schauspiel Hannover, kuratiert von Murat Dikenci.
 
Weitere Vorstellungen:
24/Januar, 21:00, Studio Я
25/Januar, 19:00 & 21:00, Studio Я
 

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Zurück auf der Bühne
MOTHERS – A SONG FOR WARTIME
10/Januar, 19:30, Bühne
 
Konzept und Regie Marta Górnicka Libretto Marta Górnicka & The Chrous of Women Musikalisches Konzept & Komposition Marta Górnicka, Wojciech Frycz Choreografie Evelin Facchini Bühne Robert Rumas Kostüme Joanna Załęska Dramaturgische Mitarbeit Olga Byrska, Maria Jasińska Video Michał Jankowski Übersetzung Libretto Olaf Kühl Lichtdesign Artur Sienicki
 
Mit Katerina Aleinikova, Svitlana Berestovska, Sasha Cherkas, Palina Dabravolskaya, Katarzyna Jaźnicka, Ewa Konstanciak, Lisa Yelyzaveta Kozlova, Anastasiia Kulinich, Natalia Mazur, Kamila Michalska, Hanna Mykhailova, Darya Novik, Valeriia Obodianska, Svitlana Onischak, Yuliia Ridna, Maria Robaszkiewicz, Polina Shkliar, Aleksandra Sroka, Kateryna Taran, Bohdana Zazhytska, Elena Zui-Voitekhovskaya
 
Sie sind Überlebende. Sie sind vor Krieg und Verfolgung Geflüchtete, Zeuginnen von Gewalt und Bombardierungen. Frauen aus der Ukraine und aus Belarus, die nun in Polen leben und gemeinsam auf der Bühne stehen und sprechen wollen. Sie nutzen die Macht ihrer Stimmen, um das zu benennen, für das es keine Worte geben kann. Dabei wollen sie nicht als Opfer, sondern als Protagonistinnen ihrer Geschichten gehört werden. Auf Polnisch, Ukrainisch, Belarusisch mit englischen Übertiteln. 
 
Weitere Vorstellung:
11/Januar, 19:30, Bühne