Pressebrief, 22. März 2022

 

Maxim Gorki Theater im April +++ Festival THE CURATOR'S SUITCASE im Rahmen des 5. Berliner Herbstsalons

Liebe Journalist*innen,
 
wir laden Sie herzlich zum Festival THE CURATOR'S SUITCASE ein, das vom 6. bis 24. April im wiedereröffneten Gorki Studio stattfinden wird! 
 
The Curator’s Suitcase ist Teil der Young Curators Academy (YCA), initiiert durch den Kurator des In Transit Festivals in Berlin und Gründer des Singapore International Festival of Arts Keng Sen Ong und Gorki-Intendantin Shermin Langhoff, deren erste Ausgabe während des 4. Berliner Herbstsalons 2019 zu sehen war. Aufgrund der Pandemie wurde die zweite Ausgabe der YCA im Rahmen des 5. Berliner Herbstsalons im August und September 2021 in digitaler Form durchgeführt. Jetzt findet das Festival wieder in Präsenz statt.
 
The Curator’s Suitcase nimmt den – realen oder metaphorischen – Koffer als Ausgangspunkt, um über internationale Zusammenarbeit, planetarische Netzwerke und den Ballast zu diskutieren, den wir als Kurator*innen von einem Projekt zum anderen mit uns tragen. Einige Koffer sind real: die Koffer, die zu transformativen Kooperationen mitgebracht, oder die Koffer, die ins Exil mitgenommen werden. Andere sind metaphorisch: der Ballast der extraktivistischen, rassistischen, patriarchalen und klassistischen Welt, die wir gern hinter uns lassen würden. 
 
Über den Zeitraum von drei Wochen werden sieben Kurator*innen aus verschiedenen Ländern jeweils drei Tage Zeit haben, ihre eigenen Widerstandsstrategien auszupacken und ihre Arbeitskontexte zu teilen, indem sie Vorträge halten, Workshops veranstalten, Performances zeigen, Filme vorführen, Spiele spielen und an Diskussionen teilnehmen. 
 
Kuratierende, die alle Absolvent*innen der Digital Young Curators Academy sind, aktivieren ihre Communities intersektional und sind zugleich Schreibende, Kunstschaffende, naturwissenschaftlich und historisch Forschende und Produzierende an der Schnittstelle von Kunst und Aktivismus. Die Veranstaltungen umfassen ein breites Spektrum an Themen: Feminismus, politischer Aktivismus, postkoloniale Studien, Klimakrise, digitale Technologie, Kunstproduktion, Erinnerung, um nur einige zu nennen. Die Sprache der Veranstaltungen ist Englisch. 
 
Das internationale Festival, das den Austausch von Widerstandsstrategien ermöglicht, gewinnt vor dem aktuellen geopolitischen Hintergrund leider an besonderer Relevanz. Lassen Sie uns gemeinsam nach den Widerstandsstrategien suchen und uns einander unterstützen. In diesem Zusammenhang möchten wir Ihnen einen Workshop über individuelle Positionierung und Erfahrungen mit Widerstand in unterschiedlichen Kontexten von Tara Al-Dughaither am 17. April besonders ans Herz legen. Ausgehend von dem Konzept des Posttraumatischen Wachstums sind Teilnehmer*innen eingeladen, über verschiedene Formen von Widerstand und Resilienz nachzudenken und zu diskutieren.
 
Im Folgenden erfahren Sie mehr über das Programm, die Teilnehmenden und ihre Schwerpunkte. Das Detailprogramm finden Sie hier. 
 
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Den Auftakt zum Festival bildet am 6. April der Vortrag Curating and World-Building von dem kuratorischen Leiter der Young Curators Academy Keng Sen Ong. Ausgehend von Konzepten der Fürsorge und Reparatur sowie des planetarischen Bewusstseins wird Keng Sen Ong der Frage nachgehen: Ist eine Form der Kunst möglich, die Welten schafft, anstatt sie auszubeuten?

Die erste Teilnehmende, die ihre Arbeit im Rahmen des Festivals vorstellt, ist Maria Cynkier, eine in dem Vereinigten Königreich lebende Kuratorin und Autorin, die in Polen geboren wurde. Am 7., 9. und 10. April wird sie mit einem Vortrag, einem Workshop und einem Künstler*innengespräch aus ihrer Reihe Cosmic Weaving zu Gast sein, die ihre Forschung über die Beziehung zwischen Natur, Kultur, Ökologie und Technologie widerspiegelt.
 
7. April, 17:30 Uhr
Lecture Performance: Planetary Worlding. Cybernetic Weaving. Interspecies Kinship.
 
9. April, 13:00 Uhr
Workshop: Earth Attacks! Live Action Role Play
 
10. April, 16:00 Uhr
Artist Talk: Video Games as Activism. Archiving as World-building.


Shaunak Mahbubani, ein*e nomadische*r Kurator*in, Schriftsteller*in und Kunstorganisator*in aus Indien, präsentiert am 8., 9. und 10. April das Programm A-LIGNING THE UN-CERTAIN. Dieses fokussiert das Konzept des Alignments [Ausrichtung, Anpassung] im Zusammenhang mit politischem Aktivismus.
 
8. April, 17:30 Uhr
Lecture Performance: How Many Gestures Does It Take to /Make/ A—Line?
 
9. April, 17:30 Uhr

Artist Talk: A L I G N M E N T S
 
10. April, 14:00 Uhr
Performance: I Am With You — Are You With Me?
 
 
Das Programm von Aouefa Amoussouvi, einer in Berlin lebenden französisch-beninischen Wissenschaftlerin und Kuratorin, dreht sich um digitale Technologien, kollektive Heilung und die Bewahrung von generationsübergreifenden Erinnerungen. Am 9., 16. und 23. April lädt die Kuratorin Besucher*innen ein, an Lecture Ritual, Reading Group und Workshop teilzunehmen. 
 
9. April, 20:00 Uhr
Lecture Ritual: 207 Years Ago I Would Have Been Standing In The Amphitheater
 
16. April, 13:00 Uhr
Reading Group: Pixelated Cumulonimbus Bring No Rain: Digital Materiality & Imperialism
 
23. April, 15:00 Uhr
Workshop: Red is the New Blue: A Fluorescent Encounter to Rethink Menstruations
 
Die Projekte von Nirlyn Seijas, einer venezolanischen Performancekünstlerin und Kuratorin mit Wohnsitz in Brasilien, geben Einblicke in die wegweisende Arbeit von elf lateinamerikanischen Performancekünstlerinnen zwischen den 1970er und 2000er Jahren. Im Zentrum der Arbeit dieser Künstlerinnen steht die Auseinandersetzung mit patriarchaler und kolonialer Gewalt gegen den weiblichen Körper. Am 14., 16. und 17. April wird Seijas ihr Programm präsentieren. 
 
14. April, 17:30 Uhr
Lecture: Incarnated Historiographies
 
16. April, 17:30 Uhr
Lecture Performance: Collective Dancing to Stay Alive. On the Feminist Need of Gathering
 
17. April, 14:00 Uhr
Performance: The Latina Grandmas' Oracle
 
Die saudiarabische Künstlerin und Kuratorin Tara Al-Dughaither beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit Erzählungen, Traumata, dem Körper und insbesondere der weiblichen, singenden Stimme im öffentlichen Raum im Kontext Saudi-Arabiens. Im Mittelpunkt ihrer Praxis steht eine transdisziplinäre Archivarbeit. Am 15., 16. und 17. April tritt Tara Al-Dughaither bei uns auf. 
 
15. April, 17:30 Uhr
Lecture Performance: Who the F*** Cares to Listen?
 
16. April, 20:00 Uhr
Film Screening and Discussion: Encountering the Deeply Rooted
 
17. April, 16:00 Uhr
Workshop: Sung Tensions and Tangents
 
Am 21., 23. und 24. April präsentiert die Kuratorin aus Deutschland Thuy-Han Nguyen-Chi in Zusammenarbeit mit Jade Barget das Programm They breathe, the celestials.. Es entstammt Thuy-Han Nguyen-Chis Image List: Actions to Relate to Oneself and The World (2020), einem dynamischen Atlas, der die Beziehung zwischen Medien und Erinnerung untersucht und Geschichte als eine Form der filmischen Produktion präsentiert. 
 
21. April, 17:30 Uhr
Performative Screening: They breathe, the celestials. to drift
 
23. April, 17:30 Uhr
Performance: They breathe, the celestials. to depart (Remain Calm: Mobile +)
 
24. April, 14:00 Uhr
Film Screening and Discussion: They breathe, the celestials. to wander (The Human Surge)
 
If something like this exists ist der Titel der drei Veranstaltungen von Giuliana Kiersz, einer in Berlin lebenden Schriftstellerin und Künstlerin aus Buenos Aires. In der Lecture Performance am 22. April geht es um eine Reflexion über die Praxis des Schreibens als Erschaffung von politischen Räumen. Am 23. April lädt Giuliana Kiersz Besucher*innen ein, an einem Schreibworkshop teilzunehmen, um kollaboratives Denken zu üben. Am 24. April wird der Raum für das Publikum geöffnet, um auf die entstandene Arbeit zu reagieren. 
 
22. April, 17:30 Uhr
Lecture Performance: If something like this exists, an essay, a poem, a concert
 
23. April, 11:00 Uhr
Workshop: If something like this exists, writing gathering
 
24. April, 11:00 Uhr
Workshop: If something like this exists, writing gathering
 

 
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THE CURATOR’S SUITCASE
Young Curators Academy

Lectures, Workshop, Performances
6. – 24. April 2022
 
Gorki Studio und Teestube
Eintritt frei, Anmeldung erforderlich
Alle Veranstaltungen sind auf Englisch
 
Künstlerische Leitung Keng Sen Ong Kuratorische Mitarbeit Anne Diestelkamp Produktionsleitung Lucia Leyser Ausstattung Pia Grüter, Alissa Kolbusch, Mila Mazic Ausstattungsassistenz Alice Faucher
 
Mit Tara Al-Dughaither, Aouefa Amoussouvi, Jade Barget, Maria Cynkier, Giuliana Kiersz, Shaunak Mahbubani, Thuy-Han Nguyen-Chi, Nirlyn Seijas
 

The Curator’s Suitcase ist Teil der Young Curators Academy des 5. Berliner Herbstsalons. Gefördert aus Mitteln des Landes Berlin, Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
 
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Gerne stehen wir für die Reservierung von Pressekarten, die Organisation von Interviews oder weitere Informationen zur Verfügung. Bitte schreiben Sie an presse@gorki.de
 
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Anna Laletina und
Wolfgang Kaldenhoff 
 
Presse 
Maxim Gorki Theater Berlin
Am Festungsgraben 2
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tel 030  20221 355 / 392
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