Pressebrief, 28. Januar 2022

Maxim Gorki Theater im Februar+++ Premiere QUEEN LEAR mit Corinna Harfouch

Sehr geehrte Journalist*innen,


wir laden Sie herzlich zu unseren Stückpremieren und Buchpremieren im Februar ein! 

Am 18. Februar feiern wir die Premiere von QUEEN LEAR in der Regie von Christian Weise mit Corinna Harfouch in der Titelrolle. Das Schreibkollektiv Soeren Voima hat eine Version von William Shakespeares Text entwickelt, in der nicht nur der König durch die Königin ersetzt wird, sondern auch aus zwei bösartigen Töchtern, Goneril und Regan, zwei Söhne gemacht werden. Einer der Gründe für diesen Tausch sei es, von Shakespeares Frauenfeindlichkeit wegzukommen, erklärt Christian Weise in unserem neusten Spielzeitheft. Doch der Geschlechtertausch hört hier nicht auf: Aus Edgar wurde Sister Eddi (gespielt von Svenja Liesau), aus Edgars Vater Gloster – Mutter Bossy Gloster. Ein abgründiges, spöttisches, poetisches, bitteres Spiel vom Ende. Wir freuen uns, Sie zur Premiere zu begrüßen! Außerdem: Alle Termine für QUEEN LEAR bis einschließlich Juni stehen bereits fest und sind im Vorverkauf.

Nach zwei Verschiebungen zeigen wir am 5. Februar die Premiere von EINE ZUSAMMENFASSUNG VON ALLEM, WAS WAR nach Kurzerzählungen von Rasha Abbas, einer syrischen Schriftstellerin, die in Europa im Exil lebt. Regisseur Sebastian Nübling, Schauspielerin Kenda Hmeidan, die einen sehr persönlichen Bezug zu dem Stoff hat, und die anderen Ensemblemitglieder haben mit Künstler*innen aus den Bereichen Medienkunst, Architektur und elektronischer Musik ein Stück über die Unabgeschlossenheit von Krisenerfahrungen entwickelt.

Am 3. Februar spricht Deniz Utlu mit dem Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels NAVID KERMANI über sein neues Buch Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen. Fragen nach Gott, das sich staunend, offen und voller Zauber den Grundthemen der Religion nähert: Leben und Sterben, Vergänglichkeit und Unendlichkeit. Unser Ensemblemitglied Abak Safaei-Rad wird für das Publikum Auszüge aus dem Buch lesen. Die Vorstellung findet im Rahmen der Literaturreihe Prosa der Verhältnisse statt.

Schon am 10. Februar geht es weiter mit einer Buchpremiere bei Prosa der Verhältnisse. Sasha Marianna Salzmann spricht mit FATMA AYDEMIR, deren 2017 erschienener Debütroman Ellbogen auf zahlreichen deutschen Bühnen inszeniert wurde. Jetzt stellt Aydemir ihren neuen Roman Dschinns vor, der voller Wucht, Schönheit und Melancholie der Geschichte einer Familie nachspürt und dabei den Blick sowohl tief in die vergangenen Jahrzehnte als auch weit voraus wirft. Die Gorki-Schauspielerin Sesede Terziyan liest Auszüge vor.

Das Gorki konnte sich trotz langer pandemiebedingter Schließzeit von Januar bis Juni 2021 großer Beliebtheit erfreuen. Im gesamten Kalenderjahr 2021 besuchten 34.891 Zuschauer*innen die Aufführungen, Ausstellungen und Sonderveranstaltungen im Haus. Dabei stand von Juli bis Oktober nur eine verringerte Platzanzahl zur Verfügung. Mit 60.058 Zugriffen auf die angebotenen Streamings konnten zusätzliche Zuschauer*innen ans Haus gebunden werden. Somit blicken wir sehr zuversichtlich in die zweite Hälfte der Saison 2021/22!

Im Folgenden finden Sie eine Vorschau auf das Monatsprogramm.


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Premiere
QUEEN LEAR
18. Februar, 19:30 Uhr, Bühne
Nach William Shakespeare

In einer Bearbeitung von Soeren Voima

Regie Christian Weise Bühne Julia Oschatz Kostüme Paula Wellmann Mitarbeit Kostüme Isabell Reisinger Musik Jens Dohle Licht Frederik Wollek Dramaturgie Maria Viktoria Linke Ton Hannes Zieger Video Maryvonne Riedelsheimer, Jesse Jonas Kracht Kampfchoreografie Klaus Figge Live-Kamera Marlene Blumert, Sabrina Tamara Brückner
Mit Emre Aksızoğlu, Mazen Aljubbeh, Yanina Céron, Tim Freudensprung, Corinna Harfouch, Svenja Liesau, Oscar Olivo, Lindy Larsson, Catherine Stoyan, Aram Tafreshian

Zeitenwende. Die Queen dankt ab. Die nachfolgende Generation soll es nun richten. Queen Lear ruft ihre drei Kinder zur Erbteilung, die sie an öffentliche Liebesbekundungen knüpft. Als Lieblingskind Cordelia ihr die hohle Unterwerfungsgeste verwehrt, verstößt die Lear sie in störrisch egomanischer Verblendung, und macht sich damit selbst zur Ausgestoßenen. Die Geschichte nimmt ihren verderblichen Lauf: brutal und trostlos jagt eine Ungeheuerlichkeit die Nächste, alle Gewissheiten sind längst passé. Die Selbstzerstörung einer stabil geglaubten Ordnung ist absolut.

Das unheimliche Gefühl, heute wieder am Abgrund zu stehen, dem Zersplittern unseres vertrauten Bezugsrahmens beizuwohnen, ohne eine kraftvolle Vision für das Leben entgegenhalten zu können, ist Ausgangspunkt für Christian Weises Inszenierung von Shakespeares düsterem Welttheater. Ein abgründiges, spöttisches, poetisches, bitteres Spiel vom Ende. »Diese Nacht macht uns alle zu Clowns und Irren, yippie!«

Weitere Vorstellung im Februar: 
19. Februar, 19:30 Uhr, Bühne

Ein hochauflösendes Bildmotiv zur Ankündigung finden Sie hier.
 

Premiere
EINE ZUSAMMENFASSUNG VON ALLEM, WAS WAR
Erzählungen von Rasha Abbas
5. Februar, 20:00 Uhr, Container
Von Rasha Abbas

Regie Sebastian Nübling & Ensemble Livemusik Jessika Khazrik Bühne Sebastian Nübling, Evi Bauer Kostüme Joshua Reß Video Qusay Awad Sound Jessika Khazrik Licht Christian Gierden Dramaturgie Valerie Göhring Künstlerische Mitarbeit & Übersetzung Sandra Hetzl
Mit Karim Daoud, Kenda Hmeidan, Kinan Hmeidan, Lujain Mustafa

Endlose Zeitschleifen, nicht enden wollende Busfahrten, Checkpoints und abgelegene Hotels, einsame WG-Zimmer, gelbgraue nahöstliche Ländlichkeit, zwielichtige Bars. In den kurzen Erzählungen der syrischen Journalistin und Autorin Rasha Abbas flackern Bilder von Orten ihrer alten und neuen Heimat auf. Es geht um die Unabgeschlossenheit von Krisenerfahrungen, um ein andauerndes Unbehagen und die trügerische Normalität eines Lebens im Krieg – aber auch um Traumlandschaften, Phantastereien, um alte und neue Erinnerungen. Das Ensemble und Regisseur Sebastian Nübling entwickeln mit Künstler*innen aus den Bereichen Medienkunst, Architektur und Elektronischer Musik eine ganz eigene »Zusammenfassung von allem, was war«.

Aufführungsrechte: MIKROTEXT

Weitere Vorstellungen:
17. und 18. Februar, 20:00 Uhr, Container

Ein hochauflösendes Bildmotiv zur Ankündigung finden Sie hier.
 

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WEITERE VERANSTALTUNGEN

PROSA DER VERHÄLTNISSE #21
Buchvorstellung: »Jeder Soll von da, wo er ist, einen Schritt näher Kommen. Fragen nach Gott«
3. Februar, 19:30 Uhr, Bühne
Von und mit Navid Kermani
Kuratiert und moderiert von Deniz Utlu Auszüge gelesen von Abak Safaei-Rad

Am Sterbebett seines Vaters gibt jemand ein Versprechen: nämlich dessen Verständnis der eigenen islamischen Religion an die Tochter weiterzugeben. Nach der Beerdigung erzählt er ihr also von Gott. Er nimmt die Fragen der Tochter mit in seinen Tag und antwortet ihr, während sie in der Schule ist. Nacht für Nacht sprechen die beiden über die Unendlichkeit, das schwarze Licht, den Mittelpunkt der Welt und vieles mehr. Deniz Utlu spricht mit Navid Kermani über sein neues Buch Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen. Fragen nach Gott, das sich staunend, offen und voller Zauber den Grundthemen der Religion nähert: Leben und Sterben, Vergänglichkeit und Unendlichkeit.

Die Literaturreihe »Prosa der Verhältnisse« findet in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung statt
 

PROSA DER VERHÄLTNISSE #22
Buchpremiere: »Dschinns«
10. Februar, 20:30 Uhr, Bühne
Von und mit Fatma Aydemir
Kuratiert von Deniz Utlu Moderation Sasha Marianna Salzmann Auszüge gelesen von Sesede Terziyan

Dreißig Jahre lang hat Hüseyin hart in Deutschland geschuftet, um seiner Familie und sich in der Hoffnung auf ein anderes, unbeschwerteres Leben endlich seinen Traum zu ermöglichen: eine Eigentumswohnung in Istanbul. Doch dann ereilt ihn am Tag des Einzugs ein Herzinfarkt und er stirbt ohne dieses andere Leben je beginnen zu können. Zu seiner Beerdigung reist seine Familie aus Deutschland an, fünf grundverschiedene Menschen mit den unterschiedlichsten Lebensentwürfen, und doch verbunden durch das Tragen tiefer Geheimnisse, Sehnsüchte und Narben.

Sasha Marianna Salzmann spricht mit Fatma Aydemir über ihren neuen Roman Dschinns, der voller Wucht, Schönheit und Melancholie der Geschichte einer Familie nachspürt und dabei den Blick sowohl tief in die vergangenen Jahrzehnte wirft, als auch weit voraus.

Die Literaturreihe »Prosa der Verhältnisse« findet in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung statt

 

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Wir freuen uns auf Sie!

Anna Laletina und
Wolfgang Kaldenhoff 

Presse 
Maxim Gorki Theater Berlin
Am Festungsgraben 2
10117 Berlin
tel 030  20221 355 / 392
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