Avzer

Üftade

Gastspiel I #BURASIOYUNAGELDİĞİNYER

Üftade bedeutet in seiner Wortbedeutung jemanden, der süchtig und auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Es bedeutet auch jemanden, der nach vergangenen Tagen sehnt, nachdem ihm Katastrophen widerfahren sind. Gleichzeitig ist »Üftade« der Name der Straße, in der sich ein Theater befindet, das nur 100 Meter vom Gezi Park entfernt ist … In den 2010er Jahren wurden in Istanbul viele kleine Theater eröffnet. Besonders von jungen Menschen gegründet, veränderten diese Theater einerseits das System vollständig und revolutionierten andererseits das Verständnis von »neuem« Theater. Diese Theater in Beyoğlu spielten während des Gezi-Widerstands im Jahr 2013 eine wichtige Rolle. Sie versuchten, ihre Revolution auf die Bühne zu bringen, weil es für diese Theater, die etwas über die Welt, das Leben und das Land zu sagen hatten, keine bessere Bühne als Gezi geben konnte. Üftade ist die Geschichte eines kleinen Theaters, das damals direkt neben dem Gezi-Park lag. Es ist die Geschichte eines Theaters, das von den Widerstandenden in ein Krankenhaus umgewandelt wurde, in dem Verletzte Zuflucht fanden und Ärzte arbeiten konnten. Während des Gezi-Widerstands tat dieses Theater, was es am besten konnte: Wunden heilen, Menschen heilen und ihnen etwas Luft zum Atmen geben.



Mit Ahmet Özer, Sandra Ruffin, Ufuk Tan Altunkaya  Musik Coşkun Akmeriç Projektassistenz Sezer Gündüz Dramaturgie Egemen Kalyon

 

Foto: Berrin Brüggemann

Im Rahmen des 6. Berliner Herbstsalon GEZİ – TEN YEARS AFTER. Ein Prolog im Frühling.