Pressebrief, 1. Juli 2022

 

Liebe Liebhaber*innen des Theaters,

die Spielzeit 2021/22 geht zu Ende. Unser Theater schließt am 3. Juli, am 19. August wird es wieder geöffnet. Die vergangene Spielzeit war die 70. des Maxim Gorki Theaters, im Oktober werden wir den 70. Geburtstag feiern.

Die Spielzeit, die hinter uns liegt, war ein großer Erfolg. Ich zolle allen unseren 200 festen Mitarbeiter*innen und 200 freien Künstler*innen meinen größten Respekt für die 16(!) Premieren, die sie möglich gemacht, für alles, was sie in einzelnen Produktionen und dem Repertoirebetrieb Corona abgetrotzt haben. Und erst unser Publikum: die Auslastung für die angebotenen Plätze lag bei rund 85%. Wir konnten trotz einiger Absagen und Verschiebungen 330 Vorstellungen vor 63.000 Zuschauer*innen spielen, weitere 17.000 Zuschauer*innen nutzten unsere größtenteils kostenpflichtigen Streaming-Angebote des Repertoires in dieser 70. Spielzeit.

Das sind beeindruckende Zahlen. Zumal wenn man bedenkt, dass nur drei Monate lang eine Vollbestuhlung möglich war. Das Maxim Gorki Theater erreicht die Berliner*innen. Die Jungen und die Alten, die aus allen Himmelsrichtungen neu Hinzugekommenen und die Alteingesessenen. Es erreicht sie auch deshalb, weil es auf die Menschen und ihre Geschichten setzt, auf Verschiedenheit und die Neugier aufeinander. Das Maxim Gorki Theater ist einer der Orte, an dem das ganze Berlin zusammenkommt.

Wir kämpfen um jede Inszenierung. Unsere Produktionen stiften Debatten, und sie führen immer wieder auch zu Kontroversen – gut so. Wir sind mit unserem Publikum auf einer Entdeckungsreise, die uns um die Welt und ins eigene Ich – dafür steht das Я – führt. Dafür ist, denke ich, Theater da.

Dass uns das gelingt, liegt nicht nur an unserem Ensemble, den Autor*innen, Regisseur*innen und ihren Teams, die mit uns zusammenarbeiten, den Werkstätten und Gewerken. Es ist ganz wesentlich auch das Verdienst unseres Publikums.

Dank vieler Partner*innen und Förderer*innen machen wir seit 2013 nicht nur Theater. Es finden auch öffentliche Aktionen und Interventionen sowie viele Diskussionen bei uns statt, Abende, an denen darüber gestritten wird, wo es hingehen soll mit Deutschland und der Welt. Wo wir hinwollen, und wer dieses wir ist.

Künstler*innen von überall her zeigen uns ihre Sicht der Dinge beim Berliner Herbstsalon am Gorki. Neben den bereits erwähnten über 80.000 Zuschauer*innen in analogen und digitalen Vorstellungen und ungezählten Formaten der kulturellen Bildung und Vermittlung, sahen sich weitere über 10.000 Berliner*innen die Ausstellungen des 5. Berliner Herbstsalons in der 70. Spielzeit an. Offenbar betrachten nicht nur wir vom Theater das als eine Inspiration für unsere Arbeit, für unser Leben. Darüber freuen wir uns.

Mein Dank gilt ebenso denen, die in dieser 70. Spielzeit die Theaterleitung mit mir gebildet haben: Alexa Gräfe (künstlerische Betriebsdirektorin), Christoph Hill (technischer Direktor), Johannes Kirsten (leitender Dramaturg) und Marcel Klett (geschäftsführender Direktor), die auch als stellvertretende Intendant*innen im Haus operieren. In der kommenden Spielzeit freuen wir uns dann über Verstärkung durch unseren langjährigen Hausregisseur Oliver Frljić als künstlerische Co-Leitung.

Die dann 71. Saison des Maxim Gorki Theaters auf der Bühne wird am 11. September mit der Produktion MOTHER TONGUE von Lola Arias eröffnet. Das Studio Я öffnet bereits Anfang September mit dem Festival IN EXILE. QUEERWEEK22. Freuen Sie sich darauf.

Einen schönen Sommer wünscht Ihnen

Shermin Langhoff

Intendantin
Maxim Gorki Theater

P.S.

Bitte nehmen Sie sich die Zeit und lesen Sie den detaillierten Rückblick auf die 70. Jubiläumsspielzeit und die erste Vorschau auf die kommende Spielzeit, die die Kolleg*innen für Sie zusammengestellt haben, sowie unser neues Spielzeitheft. 
 

Pressefoto Theaterleitung

v.l.n.r.:
Johannes Kirsten (Leitender Dramaturg & Stellvertretung der Intendantin in künstlerischen Fragen) / Shermin Langhoff (Intendantin) / Alexa Gräfe (Künstlerische Betriebsdirektorin & Stellvertretung der Intendantin in künstlerisch-organisatorischen Fragen) / Christoph Hill (Technischer Direktor & Stellvertretung der Intendantin für den technischen Bereich) / Marcel Klett (Geschäftsführender Direktor & Stellvertretender Intendant)