Pressebrief, 16. Dezember 2021

Maxim Gorki Theater im Januar+++ Premiere EINE ZUSAMMENFASSUNG VON ALLEM, WAS WAR von Rasha Abbas, Regie Sebastian Nübling+++


Sehr geehrte Journalist*innen,
 
die Feiertage und somit auch das neue Jahr rücken näher und wir wünschen Ihnen allen viel Glück, Kraft und Energie für das, was kommt. Außerdem möchten wir es nicht versäumen, Sie schon heute zu unserer Januar-Premiere einzuladen! 
Am 14. Januar feiern wir die Premiere von EINE ZUSAMMENFASSUNG VON ALLEM, WAS WAR nach Erzählungen von Rasha Abbas. Die seit 2015 in Deutschland und in den Niederlanden lebende syrische Autorin und Journalistin hat in kurzen Texten Bilder von Orten ihrer alten und neuen Heimat gezeichnet, die das Gorki-Ensemble und Regisseur Sebastian Nübling nun zusammen mit Künstler*innen aus den Bereichen Medienkunst, Architektur und elektronischer Musik auf die Bühne bringen. Herzlich laden wir Sie zur Uraufführung ein. 
 
Zum Start ins neue Jahr steht bei uns außerdem die Wiederaufnahme von THE SITUATION von Yael Ronen und Ensemble auf dem Spielplan. Am 2. Januar haben Sie die Gelegenheit, das Stück des Jahres 2016, für das die Regisseurin das Gorki in einen Neuköllner Deutschkurs versetzt, zu sehen. Alle Kursteilnehmenden verbindet, dass sie in den letzten Jahren nach Berlin gekommen sind. Aus Syrien, wo seit 2011 Krieg herrscht. Aus Israel und Palästina, wo das politische sowie soziale Klima immer militanter wird. Yael Ronen und die Schauspieler*innen, eingewanderte Berliner*innen aus Kasachstan, Syrien, Palästina und Israel, setzen sich mit den paradoxen Wiederbegegnungen mit ihren »Nachbarn« und den Geistern der Vergangenheit auseinander. Mit dieser Wiederaufnahme steht auch Dimitrij Schaad nach langer Drehpause wieder auf der Gorki Bühne, den Sie auch in weiteren Repertoirestücken wie Die Nacht von Lissabon und Der Russe ist einer, der Birken liebt sehen können. Im April erleben Sie ihn dann neben Yael Ronen als Co-Regisseur und Co-Autor.

Am 9. Januar wäre der Dramatiker Heiner Müller 93 Jahre alt geworden. Wir feiern seinen Geburtstag mit unserem alljährlichen Heiner Müller Spezial ab 20:00 Uhr in der Gorki Kantine und lassen Müller auf Berthold Brecht treffen, dessen Texte ihn immer interessiert haben. Gemeinsam werden die Schauspieler*innen auf die beiden trinken und rauchen und hörbar machen, wie Brecht und Müller über Utopien, deren Gefährdung sowie deren Schwund reden.

Eine weitere erfreuliche Nachricht haben wir für Sie: Die Ausstellung zur Aufarbeitung des NSU-Komplexes OFFENER PROZESS im Rahmen des 5. Berliner Herbstsalons geht aufgrund der immensen Nachfrage u.a. von Schulen und Universitäten in komprimierter Form in die Verlängerung. Vom 16. Dezember bis 13. März wird sie täglich und bei freiem Eintritt im Gorki Kiosk zu sehen sein.
 
Im Folgenden finden Sie eine Vorschau auf das Monatsprogramm.
 
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Premiere
EINE ZUSAMMENFASSUNG VON ALLEM, WAS WAR
Erzählungen von Rasha Abbas
14. Januar, 20:00 Uhr, Container
Von Rasha Abbas
 
Regie Sebastian Nübling & Ensemble Livemusik Jessika Khazrik Bühne Sebastian Nübling, Evi Bauer Kostüme Joshua Reß Video Qusay Awad Sound Jessika Khazrik Licht Christian Gierden Dramaturgie Valerie Göhring Künstlerische Mitarbeit & Übersetzung Sandra Hetzl
Mit Karim Daoud, Kenda Hmeidan, Kinan Hmeidan, Lujain Mustafa
 
Endlose Zeitschleifen, nicht enden wollende Busfahrten, Checkpoints und abgelegene Hotels, einsame WG-Zimmer, gelbgraue nahöstliche Ländlichkeit, zwielichtige Bars. In den kurzen Erzählungen der syrischen Journalistin und Autorin Rasha Abbas flackern Bilder von Orten ihrer alten und neuen Heimat auf. Es geht um die Unabgeschlossenheit von Krisenerfahrungen, um ein andauerndes Unbehagen und die trügerische Normalität eines Lebens im Krieg – aber auch um Traumlandschaften, Phantastereien, um alte und neue Erinnerungen. Das Ensemble und Regisseur Sebastian Nübling entwickeln mit Künstler*innen aus den Bereichen Medienkunst, Architektur und Elektronischer Musik eine ganz eigene »Zusammenfassung von allem, was war«.
 
Aufführungsrechte: MIKROTEXT
 
Weitere Vorstellung: 
15. Januar, 20:00 Uhr, Container
 
Ein hochauflösendes Bildmotiv zur Ankündigung finden Sie hier.
 
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Wiederaufnahme
THE SITUATION
2. Januar, 18:00 Uhr, Bühne
Von Yael Ronen & Ensemble
Auf Englisch, Deutsch, Hebräisch und Arabisch und mit deutschen und englischen Übertiteln
 
Regie Yael Ronen Bühnenbild Tal Shacham Kostüme Amit Epstein Musik Yaniv Fridel, Ofer Shabi Licht Jens Krüger
Mit Maryam Abu Khaled, Mazen Aljubbeh, Karim Daoud, Orit Nahmias, Dimitrij Schaad, Yousef Sweid
 
Wer auf Hebräisch oder Arabisch die politische Lage im Nahen Osten beschreiben will, spricht schlicht von »The Situation«. In den letzten Jahren hat es viele Menschen mit »Situation«-Hintergrund nach Berlin verschlagen. Einst hielt der Konflikt ihre Leben auseinander, nun treffen sie in der deutschen Hauptstadt aufeinander. 
 
Hausregisseurin Yael Ronen versetzt ihre neueste Stückentwicklung am Gorki in einen Neuköllner Deutschkurs. Die Kursteilnehmenden verbindet, dass sie in den letzten Jahren nach Berlin gekommen sind. Aus Syrien, wo seit 2011 Krieg herrscht. Aus Israel und Palästina, wo das politische sowie soziale Klima immer militanter wird. Kein Wunder also, dass im Kurs von Deutschlehrer Stefan die deutsche Grammatik das kleinste Problem ist.
 
Yael Ronen und die Schauspieler*innen, die aus Syrien, Palästina und Israel nach Berlin gekommen sind, setzen sich mit den paradoxen Wiederbegegnungen ihrer »Nachbarn« sowie mit den Geistern ihrer Vergangenheit auseinander.
 
Weitere Vorstellung: 
28. Januar, 19:30 Uhr, Bühne
 
Ein hochauflösendes Bildmotiv zur Ankündigung finden Sie hier.
 
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Heiner Müller Spezial
... Was hat es genützt? Jetzt laufen wir wie Ratten in dieser Höhle herum ...
Ein Abend zu Heiner Müllers 93. Geburtstag 
9. Januar, 20:00 Uhr, Kantine
Von und mit Holger Kuhla, Mirko Borscht & anderen
 
In seiner Mülheimer Rede von 1979 sprach Heiner Müller davon, warum Brechts Fatzer-Fragment und andere »klassische« Texte ihn noch immer interessieren. Es sei ihr Reservoir an Utopie. An seinem 93. Geburtstag trifft Müller noch einmal auf den Klassiker Brecht, beide werden trinken, rauchen und sich hörbar machen, über Utopien, deren Gefährdung, deren Schwund.
 
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Verlängerung der Ausstellung zur Aufarbeitung des NSU-Komplexes
im Rahmen des 5. Berliner Herbstsalons
OFFENER PROZESS

 
16. Dezember bis 13. März
Öffnungszeiten:
Mo - Fr: 16:00 - 22:00
Sa - So: 12:00 - 22:00
 
Öffnungszeiten an Feiertagen:
24. und 31. Dezember geschlossen
25. und 26. Dezember, 1. Januar: 16:00 - 22:00
 
Kiosk
Eintritt frei
 
Kurator*innen
Ayşe Güleç & Fritz Laszlo Weber Kuratorische Beratung Gorki Erden Kosova Szenografie Pia Grüter Ausstattung Jeeyoung Shin Dramaturgie Gorki Edona Kryeziu Künstlerisches Projektmanagement Elena Sinanina Produktionsleitung Alexa Gräfe Technische Leitung Joachim Hering
 
Die Ausstellung Offener Prozess entwirrt die komplizierte Hintergrundsituation, die den Serienmorden der rechtsextremen Terrorgruppe NSU zwischen 2000 und 2006 den Weg ebnete. Das Projekt hinterfragt das offizielle und gängige Narrativ, das die Gräueltaten weiterhin als Einzelfälle von ideologischem Fanatismus definiert, und zeigt verschiedene Ebenen des institutionellen Rassismus auf, der offen oder latent in die Arbeitsweise der Staatsapparate und das tägliche Leben eingeflossen ist. Im Gegensatz zur lähmenden Zuschreibung der Opferrolle an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, geben mehrere Arbeiten in Offener Prozess deren Verwandten und Gemeinschaften eine Stimme, die sich dem ihnen auferlegten Schweigekonsens widersetzen.
 
Künstlerische Beiträge von Pınar Öğrenci, belit sağ, Želimir Žilnik, Ulf Aminde und Forensic Architecture u.a. widmen sich den Lebensrealitäten von Gastarbeiter*innen, Migrationsgeschichten, dem Alltag in Deutschland und der rechtsterroristischen Gewalt wie dem Alltagsrassismus.
 
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit Offener Prozess (www.offener-prozess.de), ein Projekt des ASA-FF e.V.
 
Der Berliner Herbstsalon wird gefördert aus Mitteln des Landes Berlin, Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

 
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Einen guten Rutsch ins neue Jahr!
 
Anna Laletina und
Wolfgang Kaldenhoff 
 
Presse 
Maxim Gorki Theater Berlin
Am Festungsgraben 2
10117 Berlin
tel 030  20221 355 / 392
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www.gorki.de