März-Premieren im Maxim Gorki Theater: FRANKENSTEIN nach Mary Shelley in einer Inszenierung von Oliver Frljić
am 22/März feiert die FRANKENSTEIN-Inszenierung unseres langjährigen Hausregisseurs Oliver Frljić im Maxim Gorki Theater Premiere. Während sie die Romanvorlage schrieb, hatte die zwanzigjährige Mary Shelley eine Tochter geboren und sofort wieder verloren. Zwei andere Kinder verstarben bald nach der Veröffentlichung des Buches. Oliver Frljić wiederum hatte die Arbeit an seiner Frankenstein-Inszenierung vor einem Jahr unterbrechen müssen, als seine Mutter starb. Neben den verstorbenen Kindern der Mary Shelley wird auch die Verlusterfahrung des Regisseurs eingehen in die neue Sicht auf die alte Geschichte, in der es zugleich darum geht, wie der Mensch sich zu seinen »Geschöpfen« verhält. Auf der Bühne zu sehen sind neben unserem Ensemble-Neuzugang Nairi Hadodo auch Doğa Gürer, Kate Strong und Marc Benner, der jüngst in Christian Weises gefeierter Carmen-Inszenierung brillierte.
Am 21/März wird jährlich das kurdische Frühlings- und Neujahrsfest Newroz gefeiert. Es ist ein Tag des Widerstands gegen Unterdrückung und Tyrannei, der eng mit der Geschichte der anatolischen Kurd*innen verbunden ist. Ihr politisches Widerstandsfest wurde oft verboten, die Menschen verfolgt und bombardiert. Mythologisch ist es wahrscheinlich verwandt mit dem persischen Nouruz, das meist am 20/März gefeiert wird und im Iran, nach der sogenannten »Islamischen Revolution« von 1979, für fast zwei Jahrzehnte verboten war. Das seit fast 3.000 Jahren gefeierte vorislamische Fest steht auf der UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit und ist für mehr als 300 Millionen Menschen u.a. in Afghanistan, Aserbaidschan, Iran, dem Kaukasus, Tadschikistan, Nordirak eines der wichtigsten und größten Feste des Jahres. Aus diesem Anlass erinnert im Gorki am 21/März die 1975 in Berlin geborene Modjgan Hashemian in ihrer Tanzperformance INSELLANDSCHAFTEN einerseits an die Kämpfe ihrer Eltern um einen demokratischen Iran und andererseits an ihre Erfahrungen beim Aufbrechen der Mauer und beim Untergang der DDR. Es sind getanzte Erzählungen aus Diaspora und Revolution, die Vergessenes und Verdrängtes aus zwei gescheiterten »Völkerfrühlingen« vor Augen führen.
Am 8/März, dem Internationalen Frauentag, wird der SEYYARE – ANATOLIAN WOMEN’S CHOIR unter der Leitung der Sängerin Sema Moritz zum Teil jahrhundertealte armenische, griechische, kurdische und türkische Lieder der Sehnsucht, der Liebe und des Widerstands auf die Bühne bringen. Der Chor entstand nach dem 17. Januar 2024. An diesem Tag starb Filiz Taşkın, eine der ersten Gastarbeiterinnen in Berlin und Pionierin des migrantischen Widerstands. Bei ihrer Beerdigung vor einem Jahr wurden die alten Lieder aus vergangenen Kämpfen gesungen. Darunter: Almanya acı vatan (»Deutschland bitteres Vaterland«). Es wurde gelacht und geweint. So soll es auch am 8/März im Gorki werden.
Am letzten Tag des Monats, am 31/März laden wir noch zu einem weiteren Konzert bei uns ein: ACH, DIE ERSTE LIEBE... von Pamela und Wolf Biermann, die ihre Lieblingslieder gegen Trostlosigkeit und für mehr Zuversicht im Streit der Welt präsentieren.
Schon einmal vormerken sollten Sie sich auch unser Festival 100 + 10 – ARMENIAN ALLEGORIES: Vom 24/April–31/Mai bringt das Gorki, als Prolog des 7. Berliner Herbstsalons RE-IMAGINE!, armenische Künstler*innen aus der ganzen Welt in Berlin zusammen. Ihre Werke, aus den Bereichen Performance, Theater, Film, Literatur und Bildende Kunst, blicken durch die Geschichte des Völkermords an den Armenier*innen von 1915 auf die Verwerfungen der Gegenwart.
Beste Grüße
Elisa Thorwarth (Referentin Kommunikation und Presse)
Alexander Ostojski (Referent Kommunikation und Presse)
Nino Medas (Pressesprecher und Leitung Kommunikation)
Presse
Maxim Gorki Theater Berlin
Am Festungsgraben 2
10117 Berlin
Tel. 030 - 20221 355 / 392
www.gorki.de
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Highlights im März:
Premiere
FRANKENSTEIN
22/März 19:30, Bühne
Ein Projekt von Oliver Frljić nach Mary Shelley
Bühne Igor Pauška Kostüme Katrin Wolfermann Choreografie Evelin Facchini Dramaturgie Viktorie Knotková
Mit Marc Benner, Doğa Gürer, Nairi Hadodo & Kate Strong
Weitere Vorstellung:
26/März 19:30, Bühne
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Zu Nouruz | Tanzperformance
INSELLANDSCHAFTEN
21/März 20:00, Jurte
Choreographie & Konzept Modjgan Hashemian
Bühne & Kostüm Shahrzad Rahmani Musik & Sounddesign Oliver Doerell Film & Video Patrícia Bateira Dramaturgie & Konzept Marie Luise Würth
Mit Modjgan Hashemian
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Zum Internationalen Frauentag | Konzert
SEYYARE – ANATOLIAN WOMEN’S CHOIR
8/März 19:30, Bühne
Leitung Sema Moritz
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Konzert
ACH, DIE ERSTE LIEBE…
Lieder als Seelenbrot in finst'ren Zeiten
31/März 19:30, Bühne
Ein Konzert von Wolf Biermann & Pamela Biermann