Maviş Güneşer wurde 1975 in Varto geboren. Ihre Musikkarriere begann 1994 in Istanbul mit der Gruppe Agıré Jiyan. Ihr erstes Soloalbum Keje, das 1998 veröffentlicht wurde, besteht aus Werken in Zaza, deren Texte und Musik sie selbst geschrieben hat.
Außerdem war sie zusammen mit Metin und Kemal Kahraman an den Alben Meyman (2002), Çeveré Hazaru (2006) und Oğul (2012) beteiligt, die sich mit der Literatur der Aleviten in Dersim befassen. Ebenso arbeitete sie mit der Band Lilith zusammen. Die Band veröffentlichte 2004 ein Repertoire mit Liedern von Frauen in deutscher, französischer, türkischer, kurdischer, jiddischer und zazakischer Sprache.
Maviş Güneşer komponierte die Musik für die Filme La Mélodie du Petit Château (2005), Ciao Bella Bruxelles (2014) und Gardiens (2017) von Binevsa Berivan sowie für den Dokumentarfilm Bir Adım Ötesi (2011) von Tülin Dağ, der sich mit weiblichen Gefangenen befasst, die zehn Jahre lang in Bayrampaşa inhaftiert waren.
Im März 2019 veröffentlichte sie ihr Soloalbum Ax de Vaji. Dieses Album ist eine dokumentarische Arbeit, die die politische Geschichte Dersims der letzten 100 Jahre anhand von Klageliedern nachzeichnet. Seit 2021 veröffentlicht Güneşer Singles aus ihrem Soloalbum Dılgran und arbeitet neben dem Gemeinschaftsprojekt Zaza Women Music Project an ihrem vierten Soloalbum mit Liebesliedern in zazaischer Sprache.
Foto: Esra Rotthoff