Marta Gornicka

Marta Górnicka

Marta Górnicka ist Theaterregisseurin, Autorin, Sängerin und Wiederentdeckerin des Chor-Prinzips. Sie absolvierte ihr Regiestudium an der Aleksander Zelwerowicz Theatre Academy und der Frederic-Chopin-Musikschule in Warschau. Der Chor, den sie als einzigen Protagonisten ihrer Performances ins Leben ruft, ist immer sowohl ein kritisches Instrument, um moderne Mechanismen der Kontrolle, Ausgrenzung und Gewalt zu untersuchen, als auch ein Träger des Kollektivs. In ihren Werken untersucht Górnicka häufig die Beziehung zwischen dem Individuum und der Gesellschaft. Sie experimentiert mit neuen Formen von kollektiven Stimmen. Im Jahr 2019 gründete sie das POLITICAL VOICE INSTITUTE (PVI), ein soziales Labor für ein modernes Chortheater am Maxim Gorki Theater, wo sie den CHORUS in seiner formalen und politischen Dimension entwickelte. Für das Staatstheater Braunschweig schuf Górnicka ihre erste Arbeit auf Deutsch: M(other) Courage, die 2016 für den renommierten Deutschen Theaterpreis Der Faust in der Kategorie Regie nominiert wurde.
2017 feierte Górnickas HYMNE AN DIE LIEBE am Maxim Gorki Theater seine Deutschlandpremiere. Im Rahmen des Tages der Deutschen Einheit 2018 brachte Marta Górnicka das GRUNDGESETZ in einem von ihr bearbeiteten Libretto vor dem Brandenburger Tor mit einem Chor von 50 professionellen und nichtprofessionellen Schauspieler*innen zur Aufführung. Ihr Projekt MOTHERS – A SONG FOR WARTIME, eine Koproduktion des Maxim Gorki Theaters, wurde im September 2023 in Warschau uraufgeführt.
Von 2020 bis 2022 war sie Mitglied des Künstlerischen Beirats, der Shermin Langhoff bei der künstlerischen Leitung des Maxim Gorki Theaters beriet. Seitdem inszeniert sie regelmäßig Stücke am Maxim Gorki Theater.




Foto: Esra Rotthoff