Presseinfo, 05. Februar 2021

Und sicher ist mit mir die Welt verschwunden von Sibylle Berg (Regie: Sebastian Nübling) ist nominiert für »Stücke 2021« der 46. Mülheimer Theatertage.

Shermin Langhoff, Intendantin des Maxim Gorki Theaters, über die Nominierung: »Wir freuen uns sehr über die Anerkennung für Und sicher ist mit mir die Welt verschwunden. Sibylle Berg, die optimistische Pessimistin, wie sie sich selbst bezeichnet, zeigt abermals ihre Brillanz. Ihr gelingt ein aufrüttelndes, wütendes und starkes Stück voller Sprachintelligenz, Haltung und Humor. Dieser vierte Teil der Tetralogie, die Sibylle Berg den Schauspielerinnen, insbesondere Katja Riemann, quasi auf den Leib schrieb, und der erneut von Sebastian Nübling inszeniert wurde, lebt wie seine Vorgänger von scharfsinniger Beobachtung und gnadenloser Kritik an den herrschenden Verhältnissen von Patriarchat und Kapital. Ich bin sehr glücklich über unsere Zusammenarbeit seit nunmehr acht Jahren, in denen auch weitere Stücke wie Hass-Triptychon – Wege aus der Krise entstanden sind.«

Und sicher ist mit mir die Welt verschwunden ist der vierte und letzte Teil der Saga, die Sibylle Berg für das Gorki geschrieben hat. Die Reise der vielstimmigen jungen Sprecher*in, die sie fulminant mit Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen begann und die sie auf der Suche nach dem Glück in einer unglücklichen Welt mit Und dann kam Mirna und Nach uns das All – Das innere Team kennt keine Pause begleitete, beendet sie scheinbar elegisch, mit einer polyphonen Sprecher*in, die auf das Leben zurückblickt.

Und sicher ist mit mir die Welt verschwunden wurde am 24. Oktober 2020 im Maxim Gorki Theater uraufgeführt.

Die »Stücke« werden vom 8. bis zum 29. Mai 2021 zum 46. Mal stattfinden. Am Ende der Mülheimer Theatertage vergibt die Jury aus Kritiker*innen und Theaterschaffenden den Mülheimer Dramatikpreis an eine*n ausgewählte*n Autor*in.

UND SICHER IST MIT MIR DIE WELT VERSCHWUNDEN
Von Sibylle Berg
Regie Sebastian Nübling
Mit Anastasia Gubareva, Svenja Liesau, Vidina Popov, Katja Riemann
Bühne Magda Willi Kostüme Ursula Leuenberger Musik Lars Wittershagen Dramaturgie Valerie Göhring

»Ich habe eine Wut auf die Welt oder das System oder mich, weil ich alles verraten habe, woran ich nicht geglaubt habe, oder haben wir wirklich einmal daran geglaubt, die Welt zu retten? Die lagen doch nur dekorativ herum, die Bücher, die feministischen, marxistischen, queeren, die lagen herum, mit ihren Überschriften, über die wir nicht hinausgekommen sind, während wir lieber Serien geschaut haben.«
Eine Sprecher*in – »Ich bin in dem Alter, in dem sich Ärzte gegen meine Beatmung entscheiden, wenn auf der Nachbarliege ein aufstrebender Port-folio-Manager liegt.« – zieht schonungslos Bilanz ihres Lebens und dem einer ganzen Generation im Neoliberalismus.
»Ich hatte erwartet, dass mir in Erwartung des Todes das Unterbewusste faszinierende Bilder meines gelungenen Lebens zeigt. Und dass ich sie nur verdrängt hätte, die einzigartigen Momente voller Erfüllung, Liebe und Exotik. Aber was sich da einstellt, kann nur als unterdurchschnittlich bezeichnet werden. Immobilien und Kühlschränke, triste Reisen und die Abwesenheit von Liebe.«
Sibylle Berg, die optimistische Pessimistin, wie sie sich selbst bezeichnet, zeigt abermals ihre Brillanz. Ihr gelingt ein aufrüttelndes, wütendes und starkes Stück voller Sprachintelligenz, Haltung und Humor.
»Hat uns – bitte schön – irgendjemand auf diese Kränkung vorbereitet? Dass wir plötzlich unwichtig werden? Unsichtbar, auch wenn wir uns an die Regeln halten? Die es für Frauen gibt.«

Und sicher ist mit mir die Welt verschwunden zu sehen im GORKI STREAM:

17.2., ab 19.30 Uhr für 24h
19.2., ab 19.30 Uhr für 24h
05.3., ab 19.30 Uhr für 24h

Weitere Informationen und Biografien der Künstler*innen finden Sie auf www.gorki.de

Inszenierungsbilder zum Download finden Sie unter: www.gorki.de/press

Bei weiteren Fragen stehen wir gerne zur Verfügung unter presse@gorki.de.

Mit freundlichen Grüßen
Daniél Kretschmar

Maxim Gorki Theater Berlin
Am Festungsgraben 2
10117 Berlin
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kretschmar@gorki.de