SİLİVRİ. prison of thought

SİLİVRİ. prison of thought

Installation

Silivri, das Hochsicherheitsgefängnis für Männer außerhalb von Istanbul, ist mehr als eine Haftanstalt. Es steht als Symbol für die prekäre Situation, aber auch den kaum zu brechenden Kampfgeist kritischer Denker*innen in autoritären Systemen. Denn auch hinter Mauern wird weiter gedacht. Bekannt als »größtes Journalistengefängnis« sind dort zahllose Journalisten, Intellektuelle und Menschenrechtsaktivisten inhaftiert. Auch der renommierte Journalist Can Dündar, ehemaliger Chefredakteur der Zeitung Cumhuriyet, war dort in Haft.  

Im Berliner Exil kuratiert Dündar mit SİLİVRİ. prison of thought eine abstrahierte, beinah maßstabsgetreue Nachbildung einer Zelle – ein Raum mit einer Grundfläche von 3,94 mal 3,71 Metern, beengt und lebensfeindlich. Die Zelle, von Shahrzad Rahmani entworfen als freistehendes, transparentes Objekt, verweist auf mehr als das individuelle Schicksal der Insassen. In einer Zelle dieser Art saßen und sitzen neben prominenten Gefangenen wie Ahman Altan, Osman Kavala, Peter Steudtner oder Deniz Yücel auch zahllose andere Intellektuelle. SİLİVRİ. prison of thought konfrontiert die Besucher*innen mit einer politischen Realität, in der Journalist*innen, Künstler*innen oder Menschenrechtsaktivist*innen für ihre Arbeit, für ihre Kunst, ihre Worte, ihr Denken verhaftet werden. 

»Sie sehen nicht nur eine Gefängniszelle, vielmehr ist es eine Miniatur der Türkei, des größten Journalistengefängnisses der Welt.« (Can Dündar)

Geöffnet ab 2/Juni


Der 5. Berliner Herbstsalon 2021 – 2022 präsentiert das Projekt stronger still. exhibition – installation – talks mit der Ausstellung prison no. 5 mit Werken von Zehra Doğan, den Installationen SİLİVRİ. prison of thought und museum of small things, kuratiert von Can Dündar, sowie die Ausstellung witness mit Werken von Timur Çelik.
stronger still wurde anlässlich des Festivals Re:Writing the Future der Allianz Kulturstiftung konzipiert.

In der Reihe des 5. Berliner Herbstsalon 2021 – 2022. 
Gefördert aus Mitteln des Landes Berlin, Hauptstadtkulturfonds im Rahmen von Re:Writing the Future.

Eine Installation von
Can Dündar

Team

Szenografie