Pressemitteilung 9/Oktober 2025

Der Adenauer SRP+ (Bus) vom Zentrum für Politische Schönheit und die Installation SİLİVRİ. PRISON OF THOUGHT von Can Dündar sind ab heute im Rahmen des 7. Berliner Herbstsalons im Maxim Gorki Theater zu sehen.
Terminhinweis: Buchpremiere am So 12/Oktober, 14:00 mit Can Dündar und Claus Kleber: „Ich traf meinen Mörder. Ein Journalist und die dunklen Seiten der Macht.


Der Adenauer SRP+ (Bus) der Aktionsgruppe Zentrum für Politische Schönheit steht ab heute als Teil des 7. Berliner Herbstsalons ЯE:IMAGINE: THE RED HOUSE – Inventories/Interventions/Inventions vor dem Maxim Gorki Theater. Wie das ZPS berichtete: „Der Bus wurde vor rund drei Wochen von der Dekra Chemnitz auf Betreiben der Polizei Sachsen auf dem Weg zum CSD in Döbeln aus nicht nachvollziehbaren Gründen gestoppt, beschlagnahmt und stillgelegt. Erst einige Wochen zuvor hatten offizielle Dekra Stellen dem ZPS die Fahrerlaubnis für den Bus bestätigt. Die Dekra Chemnitz erkannte bei ihrer eigenen Begutachtung „gravierende Mängel“, die bis heute, ein äußerst ungewöhnlicher Vorgang, nicht konkret in einem Gutachten benannt wurden. Zudem entstanden bei der Begutachtung durch die Dekra Chemnitz erhebliche Schäden am Bus, die derzeit unabhängig erfasst werden.“ Eine Woche nach Eröffnung des Herbstsalons ist der Adenauer SRP+ (Bus) ab heute vor dem Gorki Theater zu sehen.

Der Adenauer SRP+ (Bus) ist ein rollender Gefechtsstand der Zivilgesellschaft – laut, unübersehbar, hochgerüstet. Das Hightech-Wunder verstärkt Proteste gegen die AfD und bringt ihre Verfassungsfeindlichkeit auf die Straße: mit schallenden Botschaften, modernster Technik und 3600 Beweisen gegen die sogenannte Alternative. Wo immer vor dem Wiedererstarken faschistischer Ideologien gewarnt werden muss, ist er zur Stelle – als lauteste Kampfansage an die Feinde der Demokratie. Eine mobile Mahnung: Es ist fünf vor 1933.

Das Zentrum für Politische Schönheit (ZPS) ist eine Aktionskunstgruppe, die radikale politische Interventionen inszeniert. Es verbindet Kunst mit Aktivismus, um gegen Menschenfeindlichkeit, Faschismus und Gleichgültigkeit in der Gesellschaft anzugehen.

Auf dem Vorplatz des Maxim Gorki Theater, der einstigen Singakademie in der 1848 die Preußische Nationalversammlung tagte, wird bis zum 30/November eine Mahnwache gegen den aufkommenden Faschismus abgehalten. Im Adenauer SRP+ als zentralem Objekt der Mahnwache, informiert eine interaktive Ausstellung zur Gefahr durch Rechtsextremismus und ist für Versammlungsteilnehmende und Interessierte begehbar.

Ebenfalls ab heute am Gorki zu sehen ist die Installation SİLİVRİ. PRISON OF THOUGHT des türkischen Journalisten Can Dündar. Silivri. Prison of Thought ist eine abstrahierte, beinah maßstabsgetreue Nachbildung einer Zelle des Silivri-Gefängnisses in der Türkei, konfrontiert die Besucher*innen mit einer politischen Realität, in der Journalist*innen, Künstler*innen, Demokrat*innen und Menschenrechtsaktivist*innen für ihre Arbeit, ihre Kunst, ihre Worte, ihr Denken verhaftet werden. Can Dündar, der selbst in Silivri inhaftiert war, will mit seiner Installation auf die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen in der Türkei aufmerksam machen und ein Zeichen für den Kampf um Demokratie setzen. Vom 1-8/Oktober stand die Installation vor dem Roten Rathaus, als ein Zeichen der Solidarität des Regierenden Bürgermeister von Berlin mit Ekrem İmamoğlu, dem inhaftierten Bürgermeister von Istanbul. Die Installation wird ab heute bis zum 30/November 2025 im Gorki Garten gezeigt. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter www.gorki.de/silivri-prison-of-thought.

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Terminhinweis:
Can Dündar wird am Sonntag, 12/Oktober um 14 Uhr im Rahmen einer Lesung des 7. Berliner Herbstsalons sein neuestes Buch „Ich traf meinen Mörder. Ein Journalist und die dunklen Seiten der Macht“ gemeinsam mit dem Journalisten Claus Kleber und der Schauspielerin Sesede Terziyan vorstellen. Zudem ist weiterhin seine Videoinstallation Museum of Small Things im Palais am Festungsgraben zu sehen, die anhand von alltäglichen Objekten die Widerstandsgeschichten politischer Gefangener erzählt.

Über den Berliner Herbstsalon

Hundert Jahre nach dem ersten und letzten »Deutschen Herbstsalon« Herwarth Waldens im Jahr 1913, eröffnete Shermin Langhoff 2013 mit dem ersten Berliner Herbstsalon ihre Intendanz am Maxim Gorki Theater. Der Berliner Herbstsalon verbindet bildende und darstellende Künste im Format einer interdisziplinären Biennale. Er durchleuchtet hegemoniale Konstruktionen von Identität, Einheit, Herkunft und Nation und setzt dagegen eine Geschichtserzählung der Vielen und den bereichernden Widerstreit der Perspektiven. Unter einer gesellschaftspolitisch relevanten Fragestellung kommen internationale und Berliner Künstler*innen verschiedener Herkünfte zusammen, um in der fragmentierten Mitte der Stadt die Brüche und Kontinuitäten von Historie und Gegenwart zu befragen.
Seit der ersten Ausgabe 2013 folgten in den Jahren 2015 bis 2023 fünf weitere Ausgaben des Herbstsalons mit bis zu 22.000 Besucher*innen pro Festivalausgabe und insgesamt mehr als 1.000 beteiligten Künstler*innen, die allesamt dazu einluden »Geschichte persönlich zu nehmen«. 

Der 7. Berliner Herbstsalon wird gefördert aus Mitteln des Landes Berlin, Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. In Kooperation mit Theater findet Stadt e.V.

 
Pressekontakt

Maxim Gorki Theater
Hendrik von Boxberg (Pressesprecher 7. Berliner Herbstsalon)
Elisa Thorwarth (Pressereferentin und Stellv. Leitung Kommunikation Gorki)
Nino Medas (Pressesprecher und Leitung Kommunikation Gorki)

 
Presse 
Maxim Gorki Theater Berlin
Am Festungsgraben 2
10117 Berlin
Tel. 030 - 20221 355 / 392
presse@gorki.de

www.gorki.de  

 

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7. Berliner Herbstsalon
ЯE:IMAGINE: THE RED HOUSE – Inventories/Interventions/Inventions
2/Oktober – 30/November 2025

Mit Werken von u.a. Nevin Aladağ, Cana Bilir-Meier, Danica Dakić, Zehra Doğan, Daniel Knorr, Hiwa K, Delaine Le Bas, Emine Sevgi Özdamar, Ülkü Süngün, Nasan Tur, Serpil Yeter, Želimir Žilnik und vielen weiteren

Kuratiert von Shermin Langhoff Dramaturgie Erden Kosova (Ausstellung), Johannes Kirsten (Theater), Ong Keng Sen (Performance & Lecture) Rechercheteam Stresemannstraße 30 – Eine Inventur 2025 Hülya Karcı, Erden Kosova, Tunçay Kulaoğlu, Maral Müdok, Gari Vanisian, Mürtüz Yolcu Co-Kurator*innen Programm Roter Salon Tunçay Kulaoğlu & Gari Vanisian (Film), Deniz Utlu & Endre Malcolm Holéczy (Literatur) Kuratorische Assistenz Thalia Hertel (Leitung), Maral Müdok (Ausstellung), Paula Rave (Ausstellung & Performance), Helen Waeder (Theater & Literatur), Theresa Welge (Theater), Asya Yaghmurian (Artist Liaison) Ausstellungsszenografie Alice Faucher Szenografie Assistenz Martha Bamberg, Wanda Prawitt, Paola Schubert, Ruby Wisdom


Weitere Informationen finden Sie auf der Website sowie in unserem Spielzeitheft.