Open Call | In Exile. QueerWeek22

Regisseur*innen und Dramatische Texte

für das Festival IN EXILE. QueerWeek22
im Studio Я des Maxim Gorki Theaters

Um das Festival für eine Vielstimmigkeit zu öffnen, wird nach dramatischen Texten wie auch nach Regisseur*innen gesucht, die sich mit queerem Exil beschäftigen.
Is this what they call Gayropa? // 1001 Gründe treiben queere Künstler*innen ins Exil nach Berlin, in der Hoffnung, es könne ein Apartment auf dem Uranus sein. Doch vor Berlins queerfreundlicher Fassade trifft das frei ausgelebte Selbst auf ständige Fremdidentifikation, als wäre die Selbstfremdheit des eigentlich eigenen Körpers nicht herausfordernd genug. 
I can queerly see // Das Exil als eine Reaktion auf (drohende) Gewalt in der Bandbreite der Möglichkeiten gedacht, rückt auch (Un-)Sicherheit in ein Spektrum. Dies richtet den Blick auf jene Heterotopien, wo weder Exil noch Queerness eine Rolle spielen, weil sie selbstverständlich sind: in safer spaces – oder wo die eigene Identität frei gestaltet werden kann: auf der Bühne.
Für manche wird der eigene Körper zum Exil und bei den nächsten werden zurückgelassene Traumata nur von neuen ersetzt. Manchmal schreibt der veränderte Blick auf die eigene Situation auch die (Familien-)Geschichte neu: Queer Awakening dank dem Exil.
Das Festival In Exile. QueerWeek22 untersucht Berlin am Schnittpunkt von Queerness- und Exilerfahrungen. // Let’s show them what Gayropa really feels like.

Andere Perspektiven, neue Stimmen: Queer Practices of Collaboration
Drei Autor*innen und drei Regisseur*innen werden aus den Bewerber*innen ausgewählt. Zusammen mit Ensemble-Spieler*innen des Gorkis treffen sie sich zu einem Workshop, an dessen Ende ein Tag im Studio Я steht, bei dem die eingereichten Texte in szenischen Lesungen als Teil des Festivals präsentiert werden. Ob in großer Runde eine einzige Marathonlesung oder in kleineren Teams einzelne Showings erarbeitet und wie die zur Verfügung gestellten Probemöglichkeiten genutzt werden, wird in der Gruppe entwickelt. 
Maximal 10 Texte, die die Kriterien erfüllen, aber nicht für die szenischen Lesungen ausgewählt werden, werden als Teil eines Endless Readings in das erste Festival Wochenende mit eingebunden. 

Die eingereichten Texte sollten sich mit Berlin als queerem Exil beschäftigen. Besonders willkommen sind Bewerbungen und Einreichungen von queeren Exilant*innen. 

Zeiträume:
– Einreichung bis einschließlich: 05.06.2022
– Bekanntgabe Auswahl: 03.07.2022
– Workshop und Proben: 29.08.–01.09. + 06.–08.09.2022
– Endless Reading: 03.09.2022
– Szenische Lesungen: 09.09.2022

Bedingungen für die Einreichung: 
– Per Mail an: opencall@gorki.de
– Mit Betreff: »Open Call Regie« oder »Open Call Text«
– Angehängte Kurzbiographie
– Ausgewählte Texte der szenischen Lesungen und des Endless Readings werden vergütet. Genauso Probenzeiten für die szenischen Lesungen. 

Zusätzliche Voraussetzungen für dramatische Texte: 
– Dramatischer Text ca. 20.000 Zeichen (es genügt, wenn vorerst nur eine Textskizze von 9.000 Zeichen eingereicht wird, zu Workshopbeginn sollten 20.000 Zeichen vorliegen).
– Arbeitssprachen im Workshop sind Englisch und/oder Deutsch. Ist der Text im Original nicht hauptsächlich auf Deutsch oder Englisch verfasst, bitten wir um eine beigefügte Übersetzung auf Deutsch oder Englisch. (Übersetzungen durch Internet-Anbieter*innen reichen aus.)
– Sollte keine Übersetzung möglich sein, können wir eine individuelle Lösung entwickeln. Dies bitte bei der Einreichung extra erwähnen. 

Maxim Gorki Theater
Das Maxim Gorki Theater ist ein postmigrantisches Theater. Es lädt ein in einen öffentlichen Raum, in dem das Zusammenleben in heutiger Vielfalt erprobt, erlebt, erweitert werden kann. Das Gorki zeigt, wie wichtig es ist, eine eigene – sei es nationale oder geschlechtliche – Identität zu behaupten und wie notwendig es sein kann, ihr zu entkommen. 
Das Maxim Gorki Theater bietet neben dem Theaterprogramm ein breites Angebot von Konferenzen, Vorträgen, Diskussionsveranstaltungen, denn das Gorki stellt nicht nur dar und führt vor und auf, es fragt auch und attackiert, es polemisiert und stellt klar. 

Seit 2018 bilden die am Maxim Gorki Theater stattfindenden Festivals PUGs IN LOVE – Queer Weekend und seit 2019 die PUGs IN LOVE – Queer Week Platz für queeres Zusammensein und queeren Austausch. Gerade in der letzten, pandemiebedingt nur digital stattfindenden, Ausgabe des Festivals PUGs IN LOVE – Queer Future zeigte sich, wie wichtig Räume für Begegnungen sind. Um möglichst viele Zugänge zu ermöglichen, findet das In Exile. QueerWeek22 hybrid im digitalen und analogen Raum statt.

In Kooperation mit Missy Magazin, Siegessäule, Dussmann das KulturKaufhaus.
Gefördert aus Mitteln des Landes Berlin, Senatsverwaltung für Kultur und Europa.