Robert King

Dr. Robert King ist Aktivist für Bürger*innenrechte und neben Albert Woodfox einer der beiden noch lebenden Angola Three (Herman Wallace starb 2013 kurz nach seiner Freilassung). Wegen eines Verbrechens, das er nicht begangen hat, war Robert King 31 Jahre im berüchtigten US-Gefängnis »Angola« im Bundesstaat Louisiana eingesperrt und verbrachte davon 29 Jahre in Isolationshaft. 1,82m mal 2,74m war seine Zelle groß, bevor seine Verurteilung aufgehoben wurde und er am 8. Februar 2001 freikam. 

Robert King lernte Herman Wallace und Albert Woodfox im Angola kennen. Zusammen gründeten sie im Gefängnis eine Black Panther Ortsgruppe und protestierten gegen die anhaltende, rassistische Segregation, Korruption und den Missbrauch, dem die überwiegend Schwarze Gefängnispopulation im Angola ausgesetzt war.
Die Angola Three wurden wegen ihres Aktivismus zur Zielscheibe: Während Albert Woodfox und Herman Wallace der Mord an dem Gefängniswärter Brent Miller angelastet wurde, ermittelten die Behörden auch gegen Robert King, obwohl er sich zum Tatzeitpunkt 240 Kilometer entfernt aufhielt. Schließlich hat ihn eine rein weiße Jury schuldig gesprochen am Tod eines Mitgefangenen im Angola. Das Urteil basierte auf angeblichen Beobachtungen von Zeug*innen, die ihre Aussagen vor der Aufhebung des Urteils im Jahr 2001 allesamt widerriefen.

Seit seiner Freilassung setzt sich Robert King unermüdlich für ein Ende der Menschenrechtsverletzungen durch das US-amerikanische Strafrechtssystem und gegen den grausamen Einsatz der Isolationshaft ein. Politiker*innen und NGOs weltweit bezeichneten den Fall der Angola Three als grobes Fehlurteil der Justiz. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International bewertet den langfristigen Einsatz von Isolationshaft als Verstoß gegen die US-amerikanische Verfassung und internationale Menschenrechtsabkommen. 

Robert King ist weltweit aktiv, um auf die Situation politischer Gefangener aufmerksam zu machen. So hat er zum Beispiel bei Anhörungen vor dem US-Kongress zum Thema Einzel- und Isolationshaft ausgesagt, zahlreiche Vorträge gehalten und vor Parlamenten in Europa, Südafrika und Brasilien von seinen eigenen Erfahrungen berichtet. Im Oktober 2012 erhielt Robert King für seine Verdienste um die Bürger*innenrechte den Ehrendoktortitel in Rechtswissenschaften der britischen Anglia-Ruskin-Universität in Cambridge. Wenn er nicht auf Reisen ist, lebt Robert King in Austin, Texas, und verbringt dort gern Zeit mit Freund*innen, seinem Hund Kenya und der Herstellung von »Freelines«, einer Süßigkeit die er erstmals im Angola für Gefangene in der Todeszelle zubereitete.
Robert King hat seine Geschichte veröffentlicht in der Autobiografie From the Bottom of the Heap.

Angola Three Webseite: www.angola3.org
King’s Freelines: www.kingsfreelines.com