Foto © Michael Maritsch

Anna Ehrenstein

Anna Ehrenstein arbeitet mit verschiedenen Medien, darunter Textil, Skulptur, lens-based Media, Installation, soziale Interaktion und Schreiben – stets mit dem Schwerpunkt auf Forschung und Zusammenarbeit. Der Prozess der Materialisierung immaterieller Daten ist ein wesentlicher Bestandteil ihrer Installationen, die tief in der Gemeinschaft und Kollektivität verwurzelt sind. Ehrenstein verfolgt einen Ansatz, den sie selbst als »prekäre Assemblage« bezeichnet, und arbeitet intensiv mit unterschiedlichen Gruppen zusammen. Sie glaubt an das radikale Potenzial spiritueller Koalitionen, ritueller Praktiken und kollektiven Verlernens, mit dem Ziel, die Ressourcen des globalen Nordens umzuverteilen und Süd-Süd-Allianzen zu stärken. Als in Deutschland geborene Tochter albanischer Eltern mit transosmanischen Vorfahren, interessiert sie sich für Konzepte wie Plastizität, Kreolisierung sowie islamische und Proto-Science-Fiktion. Ihr Aufwachsen, geprägt durch den Erhalt eines Arbeitsvisums ihrer Mutter einerseits und den abgelehnten Asylantrag und die anschließende Abschiebung ihres Vaters nach Tirana andererseits, formten Ehrensteins Interesse für die Nekropolitik der Migration und die Konstruktion des eurasischen Kontinents. Ihre akademische Laufbahn führte sie über ein Studium der Medienkunst, Fotografie und Kuration, das ihre transdisziplinäre künstlerische Praxis weiter ausbaute. Derzeit ist sie Gastprofessorin im interdisziplinären MFA-Studiengang zwischen der UDK Berlin und der TU Berlin.



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