Ein Jahr nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus zeigt sich Donald Trumps Verachtung gegenüber der Presse deutlicher denn je. Er beleidigt und diffamiert Journalist*innen öffentlich, lässt Fördergelder streichen und verklagt Verlage und Sender auf Milliardensummen. Etablierte Medien mussten ihre Plätze im Weißen Haus und Pentagon räumen, während rechte Plattformen und regierungsnahe Influencer bevorzugt Zugang erhalten.
Hinter all diesen Angriffen steht eine klare Strategie: Informationen kontrollieren, kritische Stimmen gezielt einschüchtern und unabhängige Medien schwächen. Das Ziel ist eine kontrollierte Öffentlichkeit in einem anti-demokratischen Regime. Die Folgen dieses pressefeindlichen Vorgehens reichen längst weit über die Grenzen Amerikas hinaus – internationale Redaktionen und Exilmedien, die auf die finanziellen Hilfen der US-Regierung angewiesen waren, kämpfen um ihr Überleben.
Was bedeutet diese Entwicklung für den Journalismus in den USA und weltweit? Und wie wirkt sich dieser Kurs auf deutsche Medien aus – in einer Zeit, in der Journalist*innen hierzulande immer häufiger angefeindet werden?
Reporter ohne Grenzen lädt ein zur Diskussion mit Klaus Brinkbäumer, ehemaliger Chefredakteur des Spiegel und Host des Zeit-Podcasts »OK, America?«, Monika Bauerlein, Geschäftsführerin des US-Magazins Mother Jones, sowie dem Grünen-Politiker und stellvertretenden Vorsitzenden der USA-Parlamentariergruppe, Dr. Sebastian Schäfer.
Moderiert wird das Gespräch von Barbara Junge, Vorstandsmitglied von Reporter ohne Grenzen und Chefredakteurin der taz.
Maral Jekta, Geschäftsführerin des JX Funds, gibt zudem einen Einblick in die Situation der Exilmedien nach Trumps Finanzkürzungen. Der JX Fund unterstützt Exilmedien, die unabhängigen Journalismus aufgrund von Zensur und Verfolgung nicht mehr in ihren Ländern betreiben können.
Zu Beginn der Veranstaltung werden u. a. Ingo Zamperoni, Moderator der Tagesthemen und ehemaliger Korrespondent für das ARD-Auslandsstudio in Washington, Elmar Theveßen, Leiter des ZDF-Studios in Washington, und Peter Baker von der New York Times eine Einschätzung der aktuellen Lage der Pressefreiheit in den USA per Video abgeben (voraufgezeichnet).
Reporter ohne Grenzen setzt sich weltweit für die Pressefreiheit und den Schutz von Journalist*innen ein – auch in den USA. Die Organisation beobachtet die Entwicklungen unter Trump besonders aufmerksam und organisiert diese Veranstaltung, um gemeinsam Wege zu diskutieren, wie freie Medien verteidigt werden können.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Reporter ohne Grenzen e. V.