Fremde Poesie // Fremd von Michel Friedman

FЯEMDE POESIE?

Im Studio Я werden in der Reihe FЯEMDE POESIE? lyrische Werke von Autor*innen auf die Bühne gebracht, die auf ihre je eigene Art vom Fremdsein und dem Versuch erzählen, in der Mehrheitsgesellschaft Gehör zu finden. Die Gedichtbände Yahya Hassan von Yahya HassanFremd von Michel Friedman und To Be In A Time Of War von Etel Adnan bilden den Auftakt in dieser Spielzeit. Werke der Gegenwart und aus der jüngeren Vergangenheit fügen sich zu einer eigenen »Symphonie jüngster Dichtung«. In aller Unterschiedlichkeit ist allen Werken das »Gefühl des Fremdseins« gemein, das sich als sprachmächtige politische Anklage äußert und eine Sehnsucht nach einem Verständnis von Zugehörigkeit formuliert.

Poesie gehört auf die Bühne. Sie findet eine Sprache für das Unübersetzbare. Gedichte kommen aus der gesprochenen Tradition, bergen oral history. Die Texte müssen intoniert, gehört, erlebt, erfahren, begangen werden, um die Emotionalität entfalten zu können, die ihnen eingeschrieben ist. Die Inszenierungen haben Werkstattcharakter. Im Fokus steht die Performativität der Gedichte und die politischen Stimmen der Autor*innen in Auseinandersetzung mit dem Gefühl des Fremdseins.

Mit der Premiere von FREMD in der Regie von Lena Brasch setzt sich die Reihe am 23/Februar 2024 im Studio Я fort. Michel Friedman hat mit Fremd hat eine literarische Meisterleistung geschaffen – eine lyrische Autobiografie, die das Leben eines Kindes in einem Nachkriegsdeutschland nachzeichnet, welches in einer von Täter*innen geprägten Gesellschaft aufwächst und seinen Schmerz mit weiteren marginalisierten Gruppen wie Sinti* und Roma*, Queers, Migrant*innen und Geflüchteten teilt. Lena Brasch kombiniert die Virtuosität der Schauspielerin Vidina Popov und der Violinistin Rahel Rilling mit der Lyrik von Friedman und folgt somit den musikalischen Spuren seiner Poesie.


 Zur Produktion 

FЯEMDE POESIE? wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds.