Der Kirschgarten
Der Kirschgarten_Maxim Gorki
Der Kirschgarten_Maxim Gorki
Der Kirschgarten_Maxim Gorki
Der Kirschgarten_Maxim Gorki

Der Kirschgarten

Eine Komödie

Jahrelang hat die Gutsbesitzerin Ranjewskaja ihr Geld zum Fenster rausgeworfen und Schuldenberge angehäuft. Nun soll der Kirschgarten, seit Generationen im Besitz der Familie, versteigert werden. Der Unternehmer Lopachin schlägt zur Rettung des Guts vor, den Kirschgarten abzuholzen und profitable Ferienwohnungen zu errichten. Doch die Schuldner wollen davon nichts wissen, bis der Tag der Wahrheit unmittelbar bevorsteht und die alte Heimat in Gefahr gerät, verloren zu gehen.
»Es ist kein Drama geworden, sondern eine Komödie, stellenweise sogar eine Farce«. So verteidigte Anton Tschechow seinen Kirschgarten stets gegenüber all jenen, die darin einen wehmütigen Abgesang auf die alte Tradition sahen. Tatsächlich beschreibt er voll heiterer Ironie eine Gesellschaft im Übergang, in der das Altvertraute sich verflüssigt und die Umrisse einer neuen Welt sichtbar werden. Wie Clowns stolpern seine Figuren in einem absurd komischen Endspiel zwischen Sehnsucht, Einsamkeit, sanfter Vorfreude und ihren Verlustängsten umher, ohne festen Grund unter den Füßen zu spüren. 
Nurkan Erpulat inszeniert Tschechows Komödie als letzten Heimatabend einer verunsicherten Gesellschaft vor ihrem Ausverkauf.

 

Der Kirschgarten - Eine Komödie von Anton Tschechow. Deutsch von Angela Schanelec. Nach einer Übersetzung von Arina Nestieva. Rechte an der Übersetzung beim S. Fischer Verlag GmbH, Theater & Medien. 

 

Premiere: 15. November 2013


Foto: Esra Rotthoff

Bühnenfotos: Ute Langkafel

Team

Bühnenbild

Kostüme

Besetzung

SİNEM ALTAN

Tamer Arslan

Mareike Beykirch

VEDAT ERİNCİN

Özgür Ersoy

Marleen Lohse

Ruth Reinecke

TANER ŞAHİNTÜRK

Falilou Seck

Fatma Souad

Aram Tafreshian

SESEDE TERZİYAN

Mehmet Yılmaz

Pressestimmen

»Nurkan Erpulat hat Tschechows »Kirschgarten« als Manifest inszeniert, das nichts an Eindeutigkeit zu wünschen übrig lässt.«

Neue Zürcher Zeitung, Dirk Pilz

»Erpulat gibt dem Stück das Wesen der Komödie zurück [...].«

»Die Schauspieler sind durchweg grandios.«

MAZ, Nina May

Die geballte, symbolische Vielfalt der post-modernen Lebenswelten spiegelt sich bei Erpulat´s „Kirschgarten“, das seit über zwei Jahren am Gorki läuft, auf der Bühne wieder und vereint sich mit Tschechows klassischen Figuren. Goldbedruckter Jogginganzug trifft auf Rüschenhemd, CSD-Transvestitenschick auf Kniebundhosen, muslimische Tschadors auf Hosenträger.

Die neue Dringlichkeit, mit der Erpulat die Themen Statusverlustangst der privilegierten Gesellschaftsgruppen, egal ob ehemals feudales Gutsbesitzertum oder deutsche Mittelschicht, auf einer der bedeutendsten Bühnen der Stadt verhandeln kann, liegt an deren Aktualität. Aber auch an den multikulturellen Realitäten in deutschen Großstädten.

Blogrebellen

Überhaupt verschränkt Erpulat gern den Tschechowschen Text mit der Wirklichkeit: am Eindrucksvollsten wohl in der Person Fatma Souads, einer türkischstämmigen transidentischen Aktivistin und Künstlerin, die einmal von sich sagte, sie sei eine deutsche Frau im Körper eines türkischen Mannes.

Stage and screen