Pugs in Love - Queer Week 2019 | Editorial

Perverse und Gefährdete (PUGs) aus aller Welt feiern seit Jahren in Berlin die Differenz als Lebensform. Doch spätestens seitdem der Bundestag die Ehe für alle beschlossen hat, droht eine schleichende Normalisierung der Unangepassten. Homos können heute vermeintlich alles werden, sogar Chefs rechtsextremer Parteien. Klar, dass diese Sehnsucht nach Anerkennung von der »breiten Mitte« bis Rechtsaußen von all jenen gestört wird, die noch nie normal sein wollten.

Maximale Auffälligkeit zu erzeugen für Lebensweisen, die nicht dem Mainstream entsprechen, war einmal das Ziel der ersten Pride-Proteste, die 1969 in der New Yorker Christopher Street begannen. Und genau darum geht es auch bei unserem LGBTTIQ*-Festival PUGS IN LOVE: um die Sichtbarmachung perverser Lebensrealitäten. »Pervers« ist lateinisch und heißt, wie das ursprünglich aus dem Althochdeutschen stammende »queer«: »verdreht«, »verkehrt«, »verquer«. Und wer als verquer gilt, ist nach wie vor gefährdet. Das Festival präsentiert künstlerische Arbeiten über Sex aus Protest und Verlangen als soziale Praxis, über die Un-/Sichtbarkeiten stigmatisierter Körper und die Überwindung von Queer Colonialism.

Die dritte Ausgabe von PUGS IN LOVE läutet vom  12–15/Juni 2019 die Pride- Saison ein und beschließt die Spielzeit im Studio Я.

Tobias Herzberg
Künstlerischer Leiter Studio Я 
& Festivalkurator PUGS IN LOVE

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Maxim Gorki Theater Am Festungsgraben 2, 10117 Berlin | Studio Hinter dem Gießhaus 2, 10117 Berlin

Studio Я Tobias Herzberg (Künstlerische Leitung) / Monica Marotta (Dramaturgische Projektleitung) / Lucia Leyser (Produktionsleitung) / Maike Müller (Mitarbeit Kommunikation) / Sina Kehrwieder, Lena Kolle (Hospitanz) / Für PUGS IN LOVE 2019 Felix Roadkill (Mitarbeit Presse/Dramaturgie) / Marta Witak und Judith Müller (Mitarbeit Produktion) / Katharina Scheicher (Ausstattungskoordination/Foyergestaltung) / Patricia Bateira (Trailer) / Mehmet Can Koçak (Fotograph)