Berlin calling Havana

Berlin Calling Havana

Anlässlich der Premiere von Granma - Posaunen aus Havanna / Metales de Cuba

1961, im Jahr des Berliner Mauerbaus, formuliert Fidel Castro in einer Rede die immer noch gültige Definition der Kulturpolitik Kubas: »Dentro de la Revolución, todo; contra la Revolución, nada« (»Innerhalb der Revolution alles, außerhalb der Revolution nichts«). 

Aber handelt es sich dabei um eine unsichtbare Linie, eine dynamische Vereinbarung oder eine schützende Mauer? In Havanna haben sich im Laboratorio Escénico de Experimentación Social (LEES) seit einigen Jahren junge Theatermacher*innen unterschiedlicher Herkunft im Wunsch nach kollektivem künstlerischen Arbeiten vereint. Anlässlich der Premiere von Granma. Posaunen aus Havanna sprechen Künstler*innen und Kulturschaffende aus Havanna sowie Berlin über diese Themen und stellen ihre künstlerischen Positionen vor.

Studio Я 23/März 19:00

KUBA IN 7 SCHNITTEN / CUBA EN 7 CLIPS

Film-Diskussion mit Marta María Borrás, Bert Hoffmann, Rosa Muñoz Lima
Moderiert von Bernd Pickert

Anhand von Ausschnitten aus Dokumentarfilmen wird die Geschichte Kubas, ihre künstlerische Darstellung und Rezeption diskutiert: Wo steht Kuba heute? Welche Ereignisse und Prozesse sind maßgeblich für die Geschichtsschreibung? Marta María Borrás zeigt verschiedene Filmszenen, mit denen das revolutionäre Projekt der kubanischen Gesellschaft betrachtet wird, um die Frage »How to build a country?« aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Sie ist Theaterwissenschaftlerin, Regisseurin, Professorin und Autorin, ihre Forschung ist situiert zwischen Forschung und Gestaltung. Mit ihr diskutieren Rosa Muñoz Lima, kubanisch-deutsche Journalistin sowie Medien- und Kommunikationsforscherin und Bert Hoffmann, Professor für Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin und Lateinamerika-Experte mit dem Schwerpunkt sozialer, politischer wirtschaftlicher Entwicklung in Kuba seit 1989. Moderiert wird das Gespräch von Bernd Pickert, zuständig für die taz. Auslandsredaktion für die USA und Lateinamerika

Studio Я 24/März 19:00 Anschließend Party

DREI KURZE ARBEITEN / TRES OBRAS CORTAS

Film, Performance, Lesung von und mit José Ramón Hernández Suárez, Ricardo Sarmiento, Marta María Borrás

Drei kubanische Künstler*innen präsentieren ihre Werke: In der Performance Aquarium setzt sich Ricardo Sarmiento Ramírez, kubanischer Autor, Performer, Regisseur und Filmemacher mit den Themen Migration, Stagnation und Beständigkeit auseinander. Er spürt der Frage nach, wie es möglich ist, in oder außerhalb des eigenen Habitats zu leben und wie ein System durch Perspektivierung von Sehvermögen und Körpern funktionieren kann. Anschließend zeigt Marta María Borrás, Theaterwissenschaftlerin, audiovisuelle Regisseurin, kulturelle Mediatorin, Professorin und Autorin Ausschnitte aus ihren Dokumentarfilmen. José Ramón Hernández wurde 1988 in Palma Soriano, Santiago de Cuba geboren. Er ist Regisseur, Schauspieler, Kulturmanager, Lehrer und forscht im Bereich der szenischen Künste, aktuell leitet er eine szenische Studie zu afro-kubanischen Tänzen und experimentellem Theater. Das anschließende Künstler*innengespräch findet mit Yohayna Hernández statt und wird moderiert von Aljoscha Begrich, beides Dramaturg*innen der Produktion Granma, Posaunen aus Havana.