Hrant Dink Spiegelungen

Spiegelungen

Regie Miraz Bezar Ausstattung Miriam Marto, Sylvia Rieger Dramaturgie Tunçay Kulaoğlu, Irina Szodruch Mit Peter von Strombeck, Paul Wollin Stimmen Melek Erenay, Mehmet Yılmaz

Wenige Wochen vor seiner Ermordung war Hrant Dink bei seinem Auftritt in einer politischen Talkshow im türkischen Privatfernsehen zwischen den Zeilen gedroht worden. Gegenstand der Talkshow war der Artikel 301 des türkischen Gesetzbuchs, welcher die »Beleidigung des Türkentums« (in dieser Formulierung bis 2008) unter Strafe stellt. In der Kurzinszenierung Spiegelungen bringt Regisseur Miraz Bezar die Protagonisten des Mordes in einem fiktiven Gespräch zusammen. Es sind unter anderem Zitate aus den Verhörprotokollen des damals erst 16-jährigen Mörders Ogün Samast, die Bezar zu einer intensiven Performance montiert. Eine absurde Verdrehung der Täter- und Opferperspektive entfaltet sich. Die Wirklichkeitsverzerrung schlägt gewaltsame Echos.

Eine Produktion von Kultursprünge e.V. im Ballhaus Naunynstraße im Rahmen von § 301 – Die beleidigte Nation

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Dramaturgie