Grenzregime Europa

Berichte aus der Gegenpraxis mit BBM (Beobachter der Bediener von Maschinen), Watch The Med und dem Buchprojekt »Lampedusa – Bildgeschichten am Rande Europas«

Push-Backs auf hoher See, Teaserroboter an den Stacheldrahtzäunen in den Bergen Bulgariens und Massenlager in Lampedusa. Die Abschottungspolitik der EU nimmt konkrete Formen an. In einer zweiteiligen Veranstaltung wollen wir zunächst die Arbeit von drei unterschiedliche Künstler*innen und Initiativen vorstellen, um dann gemeinsam im Gespräch über ihre Arbeit der Gegenpraxis zu sprechen. 

Seit ihrer Gründung 1989 beschäftigen sich BBM mit der Zurichtung des Menschen durch technische, ideologische und architektonische Maßnahmen. Zuletzt befassten sich ihre Performances und Hörspiele mit der technologischen Aufrüstung der Grenzen und dem ethischen Freiraum von selbständig agierenden Teaser-Robotern.

Die 2012 gegründete Initiative Watch the Med betreibt online ein Kartierungsprojekt des Mittelmeerraumes, indem sie Todesfälle von Geflüchteten und Verstöße gegen das Seerecht an den Grenzen der EU überwacht. Gleichzeitig initiierte sie 2014 das Alarm-Phone mit, eine Notrufnummer für Fliehende in Seenot, die zusätzlich zur Küstenwache angerufen werden kann. Für das Buchprojekt Lampedusa – Bildgeschichten am Rande Europas (Spector Books) hat Armin Linke mit einer Gruppe von Künstler*innen u. a. Leon Kahane seit 2010 ein Konvolut von Bildern aus und über Lampedusa zusammengetragen, um die Bildproduktion über diesen Ort zu analysieren.

Veranstaltungsort: Bühne

Das gesamte Diskursprogramm des 2. Berliner Herbstsalons wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.